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Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Dr. Ludwig Frank hatte sich vor dem drohenden Ausbruch des Ersten Weltkrieges an Friedenskundgebungen der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung beteiligt. Frank hoffte, dass der Krieg ausbleiben möge, trotzdem wollte er, dass die Sozialdemokraten ihrer 'nationalen Pflicht' nachkommen sollten. Am 31. August wurde er von der Mannheimer Bevölkerung an die Front verabschiedet. Bereits am 3. September 1914 fiel der Gefreite Frank vierzigjährig bei Nossoncourt nahe Baccarat in Lothringen. - Die Devise der Medaille auf der Rückseite ist dem Gedicht Goethes 'Selige Sehnsucht' aus dem West-Östlichen Divan von 1814 entnommen: ' ... Das Leben'ge will ich preisen, das nach Flammentod sich sehnet .... Und solang du das nicht hast, dieses Stirb und Werde! Bist du nur ein trüber Gast auf der dunklen Erde.'
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.