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Gegossen in München. Beitrag zur Edition '1914 - 2014. Gold gab ich für Eisen'. - Das Schicksal ihres Vaters veranlasste die Bildhauerin Marie-Luise Bauerschmidt, nach langer Zeit wieder eine Medaille zu gestalten. Der „Heimkehrer“ trägt die Züge ihres Vaters. 1894 geboren, zog dieser 20-jährig in den Ersten Weltkrieg. Er nahm an der ersten Schlacht an der Marne im September 1914 teil. Die Künstlerin erinnert sich an den Vater und an die Schilderung eines Kriegserlebnisses: „Um seine Kameraden mit Essen zu versorgen, waren ihm zwei Maulesel anvertraut, selbige trugen Fässer in denen sich die Verpflegung befand. Ein feindlicher Angriff traf das Gespann und ihn selbst. Die Explosion einer Granate zerfetzte die Tiere, ihre Überreste hingen in den Bäumen oder lagen verstreut umher. Seine Überraschung, die Überreste in den Bäumen zu finden, erzählte er wie eine Tatsache, nüchtern – so ist der Krieg. Er selbst behielt für den Rest seines Lebens einen Splitter in seiner linken Wade. Danach verbrachte er noch vier Jahre im Krieg und erkrankte an Tuberkulose. Zurück kehrte er mit dieser Krankheit und mit einem vor ihr gezeichneten Leib. 1940 wurde er mit 46 Jahren erneut zum Krieg eingezogen. Nach einem halben Jahr Dienst wurde er „kriegsuntauglich“ gestempelt, weil seine Tuberkuloseerkrankung erneut ausbrach. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges leistete er noch Dienst als Sanitäter. Später erzählte er nur sehr, sehr selten von seinen Erlebnissen des Krieges. Nie pathetisch, sondern als einer, der die Kriege überlebt hat.“