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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18205545. Aufnahme durch Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann).

Syrakus

Münzstand: Stadt

Nominal: 100 Litren

Datierung: ca. 405-380 v. Chr.

Land: Italien
Münzstätte: Syrakus (Sicilia)

Vorderseite: ΣΥΡΑKOΣIΩΝ. Weiblicher Kopf (wohl Arethusa) nach l. mit Perlhalsband und Ohrring. Das lockige Haar ist von einer sternverzierten Sphendone und einer Ampyx gefaßt. Im Nacken die Signatur EYAI.
Rückseite: Herakles im Kampf mit dem nemeischen Löwen. Der unbekleidete Heros kniet auf felsigem Boden nach r. und hat den sich wehrenden Löwen von vorne um den Hals gepackt.

Herstellung: geprägt

Münze, Gold, 5,80 g, 16 mm, 3 h

Stempelschneider:
Euainetos

Vorbesitzer:
Arthur Löbbecke (25.10.1850 - 17.04.1932)

Literatur: Schultz (1997) Nr. 159 (dieses Stück); D. Bérend, Le monnayage d'or de Syracuse sous Denys I, in: La monetazione dell’età dionigiana. 8. Kongreß des Zentrums für numismatische Studien 1983 (1993) 117 Nr. 9, 1 (dieses Stück); G. de Ciccio, Gli Aurei Siracusani di Cimone e Eveneto (1957) Nr. 22 (dieses Stück, V13/R15); J. Liegle, Euainetos. Eine Werkfolge nach Originalen des Staatlichen Münzkabinetts zu Berlin (1941) Taf. 7-8. Vgl. N. K. Rutter, The Greek Coinages of Southern Italy and Sicily (1997) 155 Abb. 170 (Signatur A, datiert 405-400 v. Chr.). Vgl. Chr. Boehringer, Zu Finanzpolitik und Münzprägung des Dionysios von Syrakus, in: O. Mørkholm - N. M. Waggoner (Hrsg.), Greek Numismatics and Archaeology. Essays in Honor of M. Thompson (1979) Nr. 16 Taf. 38 (Signatur auf der Rs. um die Buchstaben -NE erweitert).

Zur Zeit des Dionysios I. kam es in Syrakus zu umfangreicheren Goldemissionen. Nachdem die Goldprägung anderer sizilischer Münzstätten infolge des Krieges mit Karthago aufhörte, wurde in Syrakus auch Großgeld in Gold ausgeprägt. Neben den 100-Litren Stücke von etwa 5,82 Gramm Gewicht wurden auch 50-Litren Stücke von etwa 2,91 Gramm Gewicht geprägt. Dabei entspricht der Wert dieser Goldmünze dem zweier Dekadrachmen aus Silber oder 100 Silber-Litren. Die Fundevidenz des Hortes von Avola 1888 zeigt, dass diese 50- und 100-Litrenstücke im 4. Jh. v. Chr. ausgeprägt wurden. Die Signatur auf der Kopfseite weist den Rs.-Stempel als ein Werk des Euainetos aus. Im Gegensatz zu anderen Goldemissionen, die häufig eine Krisenerscheinung waren, scheint die entwickelte Goldprägung von Syrakus ein reguläres Instrument für die Staatsfinanzen des Dionysios I. gewesen zu sein.

Fotograf Vorderseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)
Fotograf Rückseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1906 Löbbecke Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18205545

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