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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18211935. Aufnahme durch Reinhard Saczewski.

Syrakus

Münzstand: Stadt

Nominal: Tetradrachme

Datierung: ca. 410-400 v. Chr.

Land: Italien
Münzstätte: Syrakus (Sicilia)

Vorderseite: Arethusakopf fast von vorn, leicht nach l. gewendet. Haare in reichen Locken nach oben von Ampyx zusammengehalten, Ohrschmuck (Perle) und doppeltes Halsband. Beiderseits Delphine. Auf Ampyx die Signatur ΚΙΜΩΝ. Kreislinie.
Rückseite: ΣYPΑΚ-ΟΣΙΩΝ. Viergespann (quadriga) im Galopp nach l. in Dreiviertelansicht, darunter umgestürzter Pfeiler. Nike mit Siegeskranz nach r., den Lenker, der den Kopf in die Frontale wendet, bekränzend. Einfache Bodenlinie, im Abschnitt liegende Ähre.

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 16,72 g, 28 mm, 4 h

Stempelschneider:
Kimon

Vorbesitzer:
von Bandtke

Literatur: L. O. T. Tudeer, Die Tetradrachmenprägung von Syrakus in der Periode der signierenden Künstler (1913) Nr. 81 a (diese Münze, ca. 413-399 v. Chr.); J. H. Jongkees, The Kimonian Dekadrachms. A contribution to Sicilian Numismatics (1941) 60-66 Taf. 2 (obv. 29/rev. 54); G. E. Rizzo, Monete Greche della Sicilia (1946) Taf. 48, 11; N. K. Rutter, Greek Coinages of Southern Italy and Sicily (1997) 146 Abb. 154; H. Wiesinger, Anmerkungen zu einem kimonischen Tetradrachmon, in: Transactions of the International Numismatic Congress London 1936 (1938) 122-127; L. Mildenberg, Kimon in the Manner of Segesta, in: H. A. Cahn - G. Le Rider, (Hrsg.), Proceedings of the 8th International Congress of Numismatics, New York - Washington 1973 (1976) 113-121. - Zur Frage der Datierung: L. Mildenberg, Über Kimon und Euainetos im Funde von Naro, in: G. Le Rider u.a. (Hrsg.), Festschrift für C. M. Kraay und O. Mørkholm (1989) 181-190.

Die Vs. zeigt die Nymphe Arethusa. Sie ist eine der Nereiden, welcher Alpheios nachstellte. Um ihm zu entfliehen, wurde Arethusa entrückt und tauchte als Quelle auf der Insel Ortygia bei Syrakus wieder auf. Die unmittelbare Nähe dieser Süßwasserquelle zum Meer mag zum Entstehen dieser Sage beigetragen haben. Eine Signatur auf der Ampyx weist den Vs.-Stempel als ein Werk des Kimon aus. Kimon schnitt zwei sehr ähnliche Stempel der Arethusa en face, von denen dieser als der etwas unharmonischere zu bewerten ist. Nach Tudeer ist Kimon in die II. Periode der signierenden Künstler einzuordnen, Mildenberg datiert diese Münze gegen 405 v. Chr. Neu ist der Wechsel der ursprünglich auf der Rs. zu suchenden Kopfseite hin zum Vs.-Stempel, welcher technisch bedingt ist. Die en face Athenaköpfe des Eukleidas, die sich noch auf der Rs. befanden, bekamen durch die direkte Einwirkung des Prägeschlages sehr schnell Stempelbrüche. Aus dieser Erfahrung heraus verlegte man diese Darstellung nun wohl auf den Vs.-Stempel. Dennoch ist der Münzrand hier vielfach eingerissen. Die mythologische Beziehung zwischen Arethusa und Syrakus einerseits und die ähnlichen Motive für Frauenköpfe andererseits lassen eine Identifikation auch älterer Darstellungen mit Arethusa als möglich erscheinen.

Fotograf Vorderseite: Reinhard Saczewski
Fotograf Rückseite: Reinhard Saczewski

Münzpatenschaft: Rudolf Hilbert

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1874/520 Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18211935

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