Aus urheberrechtlichen Gründen ist dem Münzkabinett die Ausgabe der Bildansichten nicht erlaubt. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18226041 Aufnahme durch Dirk Sonnenwald. Medailleur/in: Wilfried Fitzenreiter registriert durch VG Bild-Kunst.
Fitzenreiter, Wilfried: Ateliermiete (Damoklesschwert), 1991
Vorderseite: WARTE N-UR BALDE -/ 9-1. Ein nackter Bildhauer steht nach links an einem Modellierblock und bearbeitet eine kleine Plastik. Über ihm ein am Faden hängendes Schwert mit Aufschrift AT-ELIER/M-IETE. Im Abschnitt die Medailleurssignatur F.
Herstellung: gegossen
Medaille, Bronze, 46,31 g, 52 mm
Datierung: 1991
Medailleur/in:
Wilfried Fitzenreiter registriert durch VG Bild-Kunst
Hersteller:
Bildgießerei Seiler Schöneiche im Staatlichen Kunsthandel der DDR
Veräußerer (an Museum):
Wilfried Fitzenreiter
Literatur: W. Steguweit u.a., Die Kunstmedaille der Gegenwart in Deutschland 1988-1991. Die Kunstmedaille in Deutschland 1 (1992) 27 Nr. 30 mit Abb. (dieses Stück); M. Heidemann - W. Steguweit (Hrsg.), Die Kunstmedaille in Deutschland 17 (2002) 95 Nr. 185 (dieses Stück).
Die einseitige Medaille illustriert das Dilemma der Künstler, trotz unermüdlicher Arbeit immer einem existenziellen Risiko ausgesetzt zu sein: Versiegen ihre finanziellen Quellen, droht auch ihrem künstlerischen Schaffen das Ende, das ganz konkret als physischer Untergang empfunden wird. Als Bild für diese unerträgliche Situation des Wartens auf den als unvermeidlich erscheinenden Schicksalsschlag dient die antike Anekdote um Damokles, einen Höfling und Schmeichler des Tyrannen Dionysios. Sie ist durch Cicero, Tusculanae disputationes 5,61, bekannt geworden. Demnach erklärte Damokles seinem Herrn, er hielte ihn aufgrund seines Reichtums und seiner Macht für den glücklichsten aller Menschen. Dass Damokles dabei freilich einem Irrtum unterlag, zeigte der Tyrann ihm folgendermaßen: Er ließ dem Schmeichler ein luxuriöses Mahl bereiten, dabei aber über seinem Nacken ein Schwert an einem Rosshaar aufhängen, um ihm das wahre „Glück“ des Tyrannen, dessen Position stets am sprichwörtlich gewordenen seidenen Faden hängt, zu zeigen.
Fotograf Vorderseite: Dirk Sonnenwald
Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1991/104 Zugangsart Kauf
Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18226041
Permalink: https://ikmk.smb.museum/object?id=18226041
Texte und Beschreibungen in diesem Online-Katalog stehen unter einer CC BY-SA 4.0 Lizenz.