eMuseum

Die Erwerbungsbücher des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin bilden bis heute den Bestandsnachweis der Sammlung und spiegeln die wechselvolle Geschichte des Sammlungsaufbaus wider. Sie belegen den Zugang der jeweiligen hier genannten Objekte in den Bestand der Sammlung.

Inhalt

In den handschriftlich verfassten Bänden des Münzkabinetts wird dabei die Objektart oder Kurzansprache meist kombiniert mit Nennung der Zugangsart (Kauf, Schenkung usw.), der Quelle (Verkäufer, Vorbesitzer), Ankaufspreis oder geschätzter Wert, teilweise auch mit Tagesdatum des Eingangs. Spätere Verluste zuvor als Eingang verzeichneter Objekte sind nur partiell dokumentiert, entweder (seltener) durch Kennzeichnung des ursprünglichen Eingangseintrages, oder aber listenmäßige Zusammenfassung am Ende eines Bandes.

Zugang

Zugänglich gemacht werden hier in Abstimmung mit den Staatlichen Museen zu Berlin vollumfänglich die Erwerbungsjournale des Münzkabinetts für die Zeit bis zum Ende des 2. Weltkrieges. Die nach dem Abbruch der Erwerbungstätigkeit im Jahre 1943 neu einsetzenden Erwerbungen ab 1949 können aufgrund des geltenden Datenschutzes für Personen hier nicht als PDF hinterlegt werden (vgl. https://www.smb.museum/forschung/forschungsprojekte/provenienz-und-bestand/). Diese sind zu Forschungszwecken im Münzkabinett einsehbar.

Zeiträume

Regelhaft geführte Erwerbungsbücher sind für das Münzkabinett seit den 1830er Jahren überliefert. Diese spiegeln in den von ihnen dokumentieren Zugangsereignissen die bis zum 30. Juli 1868 gültige administrative Trennung des Münzkabinetts in die Bereiche Mittelalter, Neuzeit und Medaillen einerseits und dem Bereich Antike anderseits wider. Erst nach dem Sommer 1868 wurde ein gemeinsames Erwerbungsbuch geführt. Im Jahre 1871 erfolgte die Umstellung von einer seit 1839 (Bereich Antike) aufsteigenden Erwerbungsnummer zur Praxis der mit jedem Verwaltungsjahr (Start 1. April) neu bei Jahr/1 beginnenden Nummer in Kombination mit der Jahreszahl (z. B. also Acc. 1871/1 statt zuletzt Acc. 1870/28965).

Die Erwerbungsbücher des Münzkabinetts sind damit von der Einführung dieser Accessionsjournale in den 1830er Jahren bis heute vollständig überliefert. Der Band für die Jahre von 1926 bis in die Zeit der Nationalsozialistischen Diktatur und des Zweiten Weltkriegs ist ebenfalls vorhanden und hier einsehbar. Bitte beachten Sie, daß im Münzkabinett mit dem Verlauf des Jahres 1943 (nach Acc. 1943/114) keine Zugänge mehr erfolgt sind. Die nächsten Erwerbungszugänge wurden erst unter der kombinierten Jahreszahl 1946/49 im Jahre 1949 getätigt.

Die Erwerbungsquellen für die Jahre 1933 bis 1943 (1945) werden zur Zeit im Rahmen eines von der Staatsministerin für Kultur und Medien (BKM) geförderten Projekts untersucht und digitale Konzepte dazu im Normdatenportal des Münzkabinett (ikmk.smb.museum/ndp) laufend zugänglich gemacht.

Der seit den 1990er Jahren offiziell gemachte Fall der Erwerbungen „von der Regierung in Schneidemühl überwiesen aus jüdischem Besitz“ im Jahre 1942 ist nachzulesen unter K. Dahmen, Von Weimar zur Diktatur. Das Direktorat Kurt Reglings (1921 bis 1935) und Arthur Suhles kommissarische Leitung (bis 1945) in: B. Weisser (Hrsg.), Das Kabinett 17 (2020) 111-112 und Anhang 117-120 sowie hier als Kapitel 2. unter https://ikmk.smb.museum/eMuseum?lang=de&exhibition_id=3.

Einschränkungen der Aussagekraft

Sammlung, Archiv und Bibliothek des Münzkabinetts waren seit Mai 1945 unter sowjetischer Verwaltung und wurden 1946 durch diese in die Sowjetunion verbracht. 1958 erfolgte die Rückgabe von Archiv und Sammlung, nicht aber der Bibliothek, an die Regierung der DDR. Die durch diese Verlagerung aufgetretene Störung der Sammlungsordnung (Trennung von Münze und dokumentierendem Unterlagezettel mit der Erwerbungsinformation, der sogenannten Kartelle), konnte trotz über dreißigjähriger Inventur nicht vollständig aufgearbeitet werden. Aus diesem Grunde erscheinen auch heute in der Datenbank des Museums Einträge mit der Acc. ohne Nummer.

Zudem gilt es zu beachten, daß:

Handreichung

Informationen zum Lesen und Verständnis der Erwerbungsnummer (Acc.-Nr.) finden Sie bitte hier in Kapitel 1 https://ikmk.smb.museum/eMuseum?lang=de&exhibition_id=2.

Den Beitrag aus der Kabinettsgeschichte des Münzkabinetts von 2020 zum Thema Provinienzrecherche und Hilfsmittel finden Sie bitte hier.

Informationen und Zugang zu den Erwerbungsbüchern der SMB finden Sie bitte hier.

Digitale Identifikatoren für viele der hier genannten Personen und Körperschaften, Geographica, Sachbegriffe, Nominalbezeichnungen usw., aber auch von für die Museumsdokumentation relevanter Konzepte wie Objektstatus, Besitzart und Zugangsart finden Sie unter ikmk.smb.museum/ndp.