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Die Deutung dieses in drei Exemplaren bekannten Münztyps ist umstritten. Eine ältere, auf einen Grafen Milo von Narbonne (Gariel) und die Münzstätte Trencianum (Traussee, Dép. Aude) lautende Deutung (Amardel 1901) ist unwahrscheinlich. Morrison-Grunthal führen den Typ unter den unbestimmten Münzen König Pippins (751-768) auf. Depeyrot hat ihn aus dem karolingischen Münzerbe gestrichen und sieht ihn als merowingisch an. Die von Hatz an Hand des Exemplares im Fund Goting-Kliff vorgenommene Zuweisung an Bischof Milo von Trier ist am überzeugendsten, wobei sich auf Grund von Größe und Gewicht der Münze der Zeitraum vor der Neuordnung der Münzverhältnisse durch König Pippin 754/55 anbietet. Ob die Vs. den Königsnamen Pippin und den Königstitel (Rex) enthält oder als PTRE gelesen eine Kombination aus P(etrus) Tre(verensis), also Schutzheiligem und Stadtnamen, darstellt, ist offen. Da die späteren Trierer Münzen aus der Zeit Pippins mit PTRE beginnen, dürfte die letztere Annahme wahrscheinlicher sein.
Das Reich der Franken
Als Gründer des Frankenreiches gilt der Merowinger Chlodwig (482-511). Unter ihm und seinen Nachfolgern wurden die die Reste der römischen Herrschaft in Gallien beseitigt und durch Eroberung der Reiche der gallischen Westgoten (509) und der Burgunder (534) ein fränkisches Reich geschaffen. 751 lösten die Karolinger die Merowinger als herrschende Dynastie ab. Unter Karl dem Großen (768-814) erreichte das Frankenreich seine größte Ausdehnung. Es umfasste das ganze damalige christliche Europa und zog sich von der Nordsee bis nach Rom, von der Atlantikküste bis an die Elbe. Im Jahre 800 wurde Karl der Große in Rom zum Kaiser gekrönt und damit das seit 476 in Europa erloschene römische Kaisertum wiederbegründet. Ab 843 löste sich das karolingische Großreich in verschiedene Teilreiche auf, aus denen im Laufe des Mittelalters Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande und die Schweiz entstanden. Im Frankenreich ist das auf dem silbernen Pfennig (Denar) als einzigem Münzwert beruhende Münzsystem des europäischen Früh- und Hochmittelalters entwickelt und durch die Münzreformen Karls des Großen auf eine über vierhundert Jahre gültige Grundlage gestellt worden.