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Dieser mittelalterliche Gusskuchen oder Gusskönig mit einem Gewicht von 1925 Gramm stammt aus dem Funde im Gasthof zur Linde in Regensburg und wurde 1899 vom Berliner Münzkabinett erworben. Derartige Barren stellen eine bestimmte Menge Silbers dar, die in Gefäße gegossen wurden und die Form etwa des Tiegelbodens zeigten. Vielfach wurden sie durch die Münzstätten mit Stempeln versehen und als Zahlungsmittel für größere Zahlungen verwendet. Unser Exemplar ist allerdings nicht gekennzeichnet. Entscheidend für seine Verwendung als Zahlungsmittel war das Gewicht.
Silberbarren und Barrensilber
Silber in Barrenform diente im Mittelalter, insbesondere in der späten Wikingerzeit (9.-11. Jh.) und in Rußland fast bis zum Ende des Mittelalters, als Zahlungsmittel. Als Grundformen unterscheidet man die längliche, nach dem Guss in der Regel geglättete Stangenform und den runden, meist unbearbeiteten Gusskuchen (Gusskönig, Silberkönig). Silberbarren sind meist zusammen mit Münzen gehortet worden, doch gibt es auch reine Barrenfunde. Eine Besonderheit stellt das mit dem Stempel der Vertragspartner signierte Barrengeld der niedersächsischen Städte nach dem Vertrag von 1382 dar.