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Gelocht. - Diese ungewöhnliche Münze wird von Alfred Noss auf Grund des Gewichts als Doppelter Feuereiser (= 1/6 Goldgulden) angesprochen und wegen stilistischer Parallelen mit anderen Münztypen Herzog Johanns II., die die Jahreszahl 1492 zeigen, ebenfalls 1492 datiert. Der Münzname Feuereiser (franz. Briquet) ist zeitgenössisch und von niederländischen Vorbildern abgeleitet, die den Stahl (Feuereisen) aus der Ordenskette des Goldenen Vließes zeigen. Ein solches Bild zeigen die Clever Münzen nicht, werden aber trotzdem in der Prägeanordnung 1492 als Feuereiser bezeichnet. Die Münze ist sekundär verwendet worden, wie aus ihrer Durchbohrung hervorgeht (Schmuck?).
Deutschland im Spätmittelalter. Silbermünzen
Die Entwicklung im Bereich der Silbermünzen ist in Deutschland regional sehr unterschiedlich verlaufen. Bis um 1300 herrschte noch Pfennigwährung, bevor von Westen her höherwertige Silbermünzen (Groschen) Fuß fassten. Eine Groschenmünze verkörperte - je nach Region und Wertstufe - den Wert von vier bis zwölf Pfennigen. Anfänglich lehnte man sich an das Vorbild des französischen Gros tournois an, bevor in den Rheinlanden mit dem Albus (Weißpfennig) ein eigener Groschenstandard geschaffen wurde.
Mittel- und Ostdeutschland standen unter dem Einfluss des Prager Groschens und des daran angelehnten seit ca. 1338 in Freiberg (Erzgebirge) gemünzten Meißner Groschens. Der Norden entwickelte mit Witten und Schillingen ein anderes System kleinerer Groschenmünzen.
Südlich des Mains (Bayern, Schwaben) spielten neben den Importen böhmischer Groschen das Pfennig- und Hellergeld sowie der fränkische Schilling die Hauptrolle. In Südwestdeutschland (Baden-Württemberg), im Elsass und der Schweiz sind gegen Ende des 15. Jh. mit den Dicken größere Silbermünzen entstanden, die mit ihren sorgfältig geschnittenen Stempeln wieder für einen künstlerischen Anspruch in der Münzherstellung sorgten.
Die Rolle der Städte als neuer politischer Macht zeigt sich in autonomen Münzprägungen und in Münzbünden wie dem Wendischen Münzverein der führenden Hansestädte.