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Kreuzzüge und Kreuzfahrerstaaten
Der Aufruf Papst Urbans II. zur Befreiung Jerusalems von den Heiden im Jahre 1095 hatte ein ungeahntes Echo. Im Ergebnis des 1099 zur Eroberung Jerusalems führenden ersten Kreuzzuges entstanden als erste Kreuzfahrerstaaten das Fürstentum Antiochia, die Grafschaft Edessa, das Königreich Jerusalem (nach dem Verlust Jerusalems 1187 nach Akkon verlegt) und die Grafschaft Tripoli. Das in den Kreuzfahrerstaaten in der ersten Hälfte des 12. Jh. zunächst ausgegebene Kupfergeld steht in normannisch-sizilischer und byzantinischer Tradition. Die ab etwa Mitte des 12. Jh. anlaufende Denar- und später Groschenprägung folgt europäischem Muster. Bemerkenswert sind Imitationen islamischer Gold- und Silbermünzen mit einer Mischung aus arabischem und christlichem Gepräge. Mit dem Fall von Akkon 1291 endete die europäische Münzprägung im Heiligen Land.
Südosteuropa im Spätmittelalter
Die Münzen des Balkans vor der türkischen Eroberung sind durch byzantinische und venezianische Einflüsse bestimmt. Russland ist im Mittelalter ohne nennenswerte eigene Münzprägung.
Die nach 1204 entstandenen Kreuzfahrerstaaten in Griechenland und der Ägäis übernahmen den Typ des französischen Denier tournois. Die Groschenmünzen in Zypern und Rhodos wie auch verschiedener kleinasiatischer Dynasten folgen dem neapolitanischen Groschentyp (Gigliato).