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Der Gegenstempel TIB auf der Vorderseite erscheint zumeist auf Münzmeister-Assen und wurde wärend der Regierungszeit des Kaisers Claudius aufgebracht. Der Gegenstempel VA ist nur bei Martini (1993), allerdings in ligierter Form, aufgeführt. Er führt ihn als die Reduzierung des Gegenstempels VESPA oder auf Vitellius Augustus zurück. Das Umlaufgebiet gibt er mit Sizilien an. Der dritte Gegenstempel VI ist bislang weder interpretiert noch datiert worden, konnte aber ebenfalls besonders häufig auf den Triumvir-Assen des Augustus nachgewiesen werden.
Augustus
Als Gaius Iulius Caesar, der Octavianus genannte Adoptivsohn Caesars, 31 bzw. 30 v. Chr. erst bei Actium und anschließend in Alexandria aus den Bürgerkriegen der späten Republik als Sieger hervorging und die alleinige Macht im Römischen Reich errungen hatte, ordnete er das römische Münzwesen neu. Goldmünzen, zuvor nur in Krisensituationen verwendet, wurden zum festen Bestandteil der nunmehr trimetallischen Währung (Gold, Silber, Bronze). Das neue Herrschaftssystem erforderte neue Bilder, mit denen sich der Herrscher präsentierte. Einen weiteren Einschnitt bildete die Ernennung des Prinzeps zum ‚Augustus’, was „der Erhabene“ bedeutet. Bis zu seinem Tod im Jahre 14 n. Chr. blieben ihm 41 Jahre, um das neue Herrschaftssystem zu etablieren. Gerade zu Beginn des neuen Herrschaftssystems, des Prinzipates, findet sich noch eine Vielzahl von ikonographischen Versuchen, die reizvolle und zum Teil schwer zu interpretierende Zeugnisse einer Übergangszeit sind.