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Anlässlich der Jahrhundertfeier der Königswürde in Preußen am 18. Januar 1801. Vgl. hier Objektnummer 18205728. Unter dem 15. Januar 1801, also drei Tage vor dem Krönungsjubiläum, unterbreitete der Hofmedailleur (Daniel) Loos Ideen zu zwei Jubiläumsmedaillen. Seine eigene Beschreibung zur Rückseite lautet: 'Apoll, das Symbol der Sonne, von den Horen begleitet, steigt in seinem von 4 Pferden gezogenen Wagen aus dem Ocean heraus und zeigt mit der Fackel auf den Thierkreis, und nämentlich auf das Zeichen des Januars, des Wassermanns, als den Monat der Krönung. Vor ihm schwebt Aurora, welche Blumen streuet und Phosphorus, der Morgenstern, gehet unter. Eine von den Horen, die Göttin des Friedens Eirene, krönt Preußen mit dem Kranze des Friedens. Die Göttin Preußens an ihrem Wappenschild kenntlich, hält die rechte Hand dankbar zur Gottheit empor für die ihr geschenkten Gaben des Überflusses und den schönen Folgen eines friedfertigen Staates, deren Symbol sie in dem Füllhorn in der linken Hand hält ...'. Abgesehen von der gegenüber Abrahams Entwurf späten Vorlage dürfte dem König die allegorische und mythologisch reichlich beladene Komposition etwas sehr bemüht gewesen sein. So hat Loos die Medaille seines Sohnes wohl kommerziell vertreiben dürfen, zur offiziellen Vergabe gelangte sie jedoch nicht.
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.
Medaillen Klassizismus
Nach der Mitte des 18. Jh. setzte auch im Medaillenschaffen eine Gegenbewegung zum Barock ein. Pathos im Ausdruck und Dynamik in den Kompositionen wurden abgelöst vom Streben nach Verinnerlichung und klassischer Ausgewogenheit. Zwar blieb die Medaille zum großen Teil noch höfisch gebunden, doch gab es zunehmend bürgerliche Auftraggeber. Es war eine Hochzeit für die Personenmedaille. Ehrungen und Auszeichnungen boten vielfältige Anlässe. Die Gelegenheitsmedaille mit persönlichen Widmungen erreichte eine zuvor nicht gekannte Popularität. Sie war die metallene Entsprechung zur biedermeierlichen Konjunktur der Souvenir- und Albumblättchen in der Graphik. Private Medaillenfirmen wie die Prägeanstalt Loos in Berlin bedienten als Konkurrenten zu den staatlichen Münzstätten den Markt. Daneben widmeten sich namhafte Bildhauer der Gussmedaille.