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Zweiseitiger Eisenguss, Randpunze DS 100 7, hergestellt von der Bildgießerei Gladenbeck. - Der in Leipzig geborene Felix Görling kam um 1880 nach Friedrichshagen bei Berlin. Er wurde Mitarbeiter der Gladenbeckschen Bronzegießerei, später deren Direktor und künstlerischer Leiter. Die mit 1914 datierte Medaille ist erst 1916 entstanden. Kaiser Wilhelm II. hat Görling „persönliche Sitzungen gewährt wie keinem zweitem Künstler“. Der Text der Rückseite entstammt der kaiserlichen Eröffnungsrede des Reichstages am 4. August 1914 „und den kraftvollen Worten der Rechtfertigung, die durch alle Tage fortschallen und alle feindlichen Verleumdungen immerdar Lügen strafen werden“ (Menadier). Die Medaille gelangte als Ankauf von der Medailleurin Else Fürst in den Bestand des Münzkabinetts.
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.