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Münzstal im Gewicht von 62,46 g, geprägt während der Anwesenheit des böhmischen Königs Ladislaus I. in der Münzstätte Kuttenberg (Kutná Hora). Mit Erlass vom 15. Juni 1454 wurde zwar die Prägung von Groschen und Pfennigen in Kuttenberg angeordnet, zu einer regulären Prägung von Groschen kam es jedoch nicht. Es wurden nur einige wenige Groschen und Probestücke anlässlich des Besuch des jungen Königs in Kuttenberg geprägt. Vgl. K. Castelin, Grossus Pragensis (1973) 42. - Auf der Vorderseite die Tintenzahl 2748.
Osteuropa im Spätmittelalter
Die um 1320 nach Florentiner Vorbild beginnenden böhmischen Goldgulden gehören zu den frühesten Goldprägungen nördlich der Alpen. Von einer gewissen Bedeutung ist die ebenfalls nach Florentiner Vorbild erfolgte Goldprägung in Schlesien (Fürstentümer Liegnitz-Brieg und Schweidnitz). Die größte Bedeutung für Europa besitzen aber die seit 1323 geprägten ungarischen Goldgulden. Die in Böhmen ab 1300 und bis 1526 immer im gleichen Bild gemünzten Prager Groschen waren neben dem französischen Gros tournois die wichtigste Groschenmünze des Mittelalters. In Polen ist ab 1338 Groschengeld nach böhmischem Vorbild eingeführt worden. Ab 1380 beendeten die neuen Schillinge und Halbschoter die Pfennigzeit im Gebiet des Deutschen Ordens. Die Münzen des Balkans vor der türkischen Eroberung sind durch byzantinische und venezianische Einflüsse bestimmt. Russland ist im Mittelalter ohne nennenswerte eigene Münzprägung.