Further information
Vorderseite: Blick durch ein angedeutetes Fenster auf den Königsplatz in München. Vorne eine Säule der Glypthotek. Rechts die Front der Propyläen. Links die Staatliche Antikensammlung, auf deren Stufen fünf Besucher emporsteigen. Im Vordergrund vor dem Fenster: Oben über der Aufschrift ein Kymation. Das Fenster flankierend zwei antike Objekte, die in der Staatlichen Antikensammlung ausgestellt sind: Rechts die Dionysos-Schale des Exekias in der Aufsicht, links eine Nike aus Terrakotta. Rechts unterhalb der Schale verläuft ein Mäanderband. Unterhalb des Fensters stehen sieben Münzen. Die zweite von links trägt die Initialen des Künstlers. Die fünfte zeigt eine Ansicht der Münchner Frauenkirche mit den Alpen im Hintergrund.
Rückseite: Blick durch ein angedeutetes Fenster auf eine Werkstatt. Rechts sitzt ein Handwerker an einem Tisch und mit Werkzeugen und hält einen Münzstempel in einem Schraubstock. In der rechten Hand hält er eine Münze. Er wendet seinen Blick nach links zu einer Muse in einem langen Kleid. Sie wendet den Kopf nach rechts und blickt auf die Nike aus Terrakotta, die auf der Vorderseite wiedergegeben ist. Diese hält sie in ihrer linken Hand. Mit der rechten Hand graviert sie eine Medaille, die auf einem Tisch liegt, auf dem weitere Werkzeuge und ein Stativ stehen. Links oben befinden sich eine stehende athenische Eule und ein Olivenblatt. Rechts im Hintergrund steht ein Balancier. Unterhalb befindet sich ein Gusstiegel, der sich in eine Form entleert. Im Vordergrund unterhalb des Fensters durchbricht die Münze, die aus dem Gusstiegel gegossen wird, die Aufschrift. Dies Münze trägt eine Darstellung des Münchner Mönchskindes.
Medaillen der FIDEM und für FIDEM-Ausstellungen
Im Jahre 1937 gegründet, veranstaltet die „Féderation Internationale de Médaille“ (FIDEM) in der Regel im Zweijahresrhythmus mit Kongressen verbundene Ausstellungen als Leistungsschau auf dem Gebiet der aktuellen Medaillenkunst. Zu diesen Biennalen erscheinen offizielle Teilnehmermedaillen, die einen Einblick in Stand und Entwicklung dieser Spezies in dem jeweiligen Gastgeberland vermitteln. Während in den Ausstellungen vielfach unikate Schöpfungen die formalen und technischen Grenzen bewusst überschreiten und zur Skulptur, zum Objekt, zum Schmuckstück oder zur Kollage tendieren, damit Modernität simulieren, zeigen gerade die in mehreren hundert Exemplaren vervielfältigten offiziellen Medaillen bei aller originellen Idee und mitunter überraschenden Umsetzung die Grenzen ungebundenen Spiels auf. Soll die Medaille als eigenständiges künstlerisches Medium auch im neuen Jahrtausend noch gefragt sein, muss man sich dieser Grenzen bewusst sein.
Die Medaillen, welche, für jedes beteiligte Land auf eine bestimmte Anzahl kontingentiert, für die FIDEM-Ausstellung alle zwei Jahre ausgewählt werden, spiegeln das aktuelle Kunstschaffen im Bereich der modernen Medaillenkunst.