{"ikmk_mds_id":"18200870","ikmk_id":"890","eLearning_completed":"0","primary_source_id":"0","title":"Athen","inventory_number":"","activated":"yes","item":{"ikmk_item_id":"1","ndp_uri":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/ndp\/sachbegriff\/1","item_de":"M\u00fcnze","item_en":"Coin","item_nomisma":"http:\/\/nomisma.org\/id\/coin"},"permalink":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/object?id=18200870","permalink_source":null,"publisher":{"ikmk_publisher_id":13,"ndp_uri":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/ndp\/besitzer\/13","publisher_name":"M\u00fcnzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preu\u00dfischer Kulturbesitz","publisher_isil":"http:\/\/ld.zdb-services.de\/resource\/organisations\/DE-MUS-814819","publisher_isil_short":"DE-MUS-814819","UID":"http:\/\/ld.zdb-services.de\/resource\/organisations\/DE-MUS-814819\/18200870","legalBodyWeblink":"https:\/\/www.smb.museum\/museen-und-einrichtungen\/muenzkabinett\/home.html","author":"Weisser, Bernhard"},"owner":{"ikmk_owner_id":"13","owner_name":"Berlin, M\u00fcnzkabinett der Staatlichen Museen","owner_isil":"http:\/\/ld.zdb-services.de\/resource\/organisations\/DE-MUS-814819","owner_isil_short":"DE-MUS-814819","owner_www_address":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/","nomisma_address":"http:\/\/nomisma.org\/id\/mk_berlin","ndp_uri":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/ndp\/besitzer\/13","owner_type":{"de":"Eigentum","en":"Property","ikmk_type_id":"2","ndp_uri":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/ndp\/possession_kind\/2"}},"ikmk_status_id":"7","status":{"de":"vorhanden","en":"present","ikmk_status_id":"7","ndp_uri":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/ndp\/object_status\/7"},"nominal":{"ikmk_nominal_id":"726","nominal_de":"Dekadrachme","nominal_en":"Decadrachm","nominal_nomisma_id":"http:\/\/nomisma.org\/id\/decadrachm","nominal_gnd_id":"http:\/\/d-nb.info\/gnd\/4149022-8","info_de":"","info_en":"","ndp_uri":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/ndp\/nominal\/726"},"patronage":"Heinrich Ihl","date_last":"2023-03-14 01:49:51","coin_status":[{"ikmk_coin_status_id":"54","coin_status_name_de":"Stadt","coin_status_name_en":"City","coin_status_nomisma_id":"http:\/\/nomisma.org\/id\/city","ndp_uri":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/ndp\/muenzstand\/54"}],"mint":[{"ikmk_country_id":"27","country_ndp_url":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/ndp\/land\/27","country_name_de":"Griechenland","country_name_en":"Greece","country_nomisma_id":"http:\/\/nomisma.org\/id\/greece","country_geoname_id":"http:\/\/www.geonames.org\/390903","ikmk_region_id":"201","region_ndp_uri":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/ndp\/region\/201","region_name":"Attika","region_nomisma_id":"http:\/\/nomisma.org\/id\/attica","region_geoname_id":"","ikmk_mint_id":"436","mint_ndp_uri":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/ndp\/ort\/436","mint_name":"Athen","mint_name_de":"Athen","mint_name_en":"Athens","mint_nomisma_id":"http:\/\/nomisma.org\/id\/athens","mint_geoname_id":"http:\/\/www.geonames.org\/264371"}],"material":{"ikmk_material_id":"1","material_name_de":"Silber","material_name_en":"Silver","material_nomisma_id":"http:\/\/nomisma.org\/id\/ar","ndp_uri":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/ndp\/material\/1"},"diameter":"35 mm","die_axis":"3 h","weight":"42.60 g","accession":"1875 Prokesch-Osten","access_year":"1875","access_type":{"ikmk_access_type_id":"1","access_type_name":"Kauf","access_type_nomisma_id":"","access_type_concept_id":"http:\/\/d-nb.info\/gnd\/4128692-3","ndp_uir":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/ndp\/zugangsart\/1"},"provenienz_extern":"","acquisition_date":"","avers":{"leg_trans":"","leg_text":"","image_description":"Kopf der Athena nach r. 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Hirmer, Die Griechische M\u00fcnze \u00b2(1972) Nr. 357 Taf. 12 (dieses St\u00fcck); W. Fischer-Bossert, The Athenian Decadrachm. ANS Numismatic Notes and Monographs 168 (2008) 33 f. Nr. 1 Taf. 1, A; 9 (dieses St\u00fcck, mit Lit.). - Zur Erwerbungsgeschichte vgl. auch ebd. 81-83. - Zur Person Prokeschs s. D. Bertsch, Anton Prokesch von Osten (1795-1876). Ein Diplomat \u00d6sterreichs in Athen und an der Hohen Pforte. Beitr\u00e4ge zur Wahrnehmung des Orients im Europa des 19. Jahrhunderts (2005).","comment":"Kleine Stempelverletzung \u00fcber dem Auge der Athena auf der Vs. - Am Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. beschlossen die Tyrannen von Athen, ihre M\u00fcnzen zu ver\u00e4ndern. Die alten M\u00fcnzen mit bis zu 12 verschiedenen Bildmotiven eigneten sich nicht mehr f\u00fcr die Bed\u00fcrfnisse des Fernhandels. Es wurde eine neue Einheitsm\u00fcnze geschaffen, die heute zu den bekanntesten antiken M\u00fcnzen \u00fcberhaupt z\u00e4hlt. Sie zeigt auf der Vorderseite den behelmten Kopf der Stadtg\u00f6ttin Athena. Auf der R\u00fcckseite ist in einem vertieften Quadrat (sog. quadratum incusum) eine stehende Eule dargestellt. Sie h\u00e4lt den K\u00f6rper in Dreiviertelansicht zur Seite gewandt. Ihr Kopf aber ist frontal auf den Betrachter gerichtet, den sie aus gro\u00dfen runden Augen anblickt. In der langen Reihe der gleichf\u00f6rmigen athenischen \u201eEulen\u201c findet sich nur ein einziger Typ, der aus dem Rahmen f\u00e4llt. Diese besondere M\u00fcnze ist eine Dekadrachme, eine M\u00fcnze im Wert von 10 Drachmen. \u00dcblich waren in Athen Tetradrachmen, M\u00fcnzen im Wert von vier Drachmen. Das Dekadrachmon \u00fcberragte alle anderen athenischen M\u00fcnzen an Gr\u00f6\u00dfe und Gewicht. Der zweite Unterschied liegt im Aussehen der Eule. Sie steht aufgerichtet in Frontalansicht mit weit ausgebreiteten Fl\u00fcgeln vor dem Betrachter. Dieses Bild ist so auffallend, dass ihm eine besondere inhaltliche Bedeutung beigemessen werden mu\u00df. In welcher historischen Situation wurde diese M\u00fcnze geschaffen? Das Dekadrachmon l\u00e4\u00dft sich aufgrund von Schatzfunden in die Jahre kurz nach 467 v. Chr. datieren. Das Trauma der Zerst\u00f6rung Athens und der Akropolis durch die Perser lag zu diesem Zeitpunkt 13 Jahre zur\u00fcck. Athen hatte in dem Delisch-Attischen Seebund ein Kampfb\u00fcndnis gegr\u00fcndet, f\u00fcr das es mit vielen Inseln und K\u00fcstenst\u00e4dten bilaterale Vertr\u00e4ge geschlossen hatte. In den Jahren nach 480 v. Chr. dr\u00e4ngten die Flotten unter athenischer Leitung die Perser immer weiter aus der \u00c4g\u00e4is zur\u00fcck. 467 war es den Athenern unter ihrem Admiral Kimon gelungen, die Perser an der S\u00fcdk\u00fcste der T\u00fcrkei am Flu\u00df Eurymedon (heute K\u00f6pr\u00fc-Su bei Aspendos) vernichtend zu schlagen. Neue St\u00e4dte traten dem Seebund bei, die unmittelbare Persergefahr schien gebannt. Athen gewann aus diesen Siegen Selbstbewu\u00dftsein und wuchs in die F\u00fchrungsrolle hinein. Das Dekadrachmon, das f\u00fcr Gro\u00dfzahlungen im Fernhandel genutzt wurde, scheint nur vor dem Hintergrund dieser Siege verst\u00e4ndlich. Die frontal stehende Eule mit den weit abgespreizten Fl\u00fcgeln, angriffsbereit und aggressiv, spiegelt den neuen Stolz der Athener infolge der Siege \u00fcber die Perser. F\u00fcr sich selbst und nach au\u00dfen demonstrierten sie mit dem M\u00fcnzbild ihre Bereitschaft zur \u00dcbernahme von Macht und Herrschaft. Es sind nur wenige Dekadrachmen \u00fcberliefert, sie z\u00e4hlen heute zu den ganz gro\u00dfen numismatischen Rarit\u00e4ten. Diese Seltenheit zeigt, da\u00df diese M\u00fcnzen nicht in dem erwarteten Ma\u00dfe akzeptiert wurden, wohl nicht einmal bei der eigenen Bev\u00f6lkerung. In Athen begann die Diskussion, wie man mit der aus dem Schutzb\u00fcndnis entwachsenen neuen Weltlage umgehen sollte. M\u00f6glicherweise wurde wegen dieser Diskussionen das Dekadrachmon mit der \u201eKampfeule\u201c wieder abgeschafft. Als zu symboltr\u00e4chtig mag man in einer bildarmen Zeit die Bildsprache auf den M\u00fcnzen, dem einzigen Massenmedium der Antike, empfunden haben. In einer Zeit, in der der Delisch-Attische Seebund noch zu Bundesversammlungen zusammentrat, mochte aggressives F\u00fchrungsstreben befremden. Wenige Jahre sp\u00e4ter wurde der Hegemonialanspruch Athens (gr. Arch\u00e9) unverbl\u00fcmt erhoben. Die Bundeskasse wurde 454 v. Chr. von Delos nach Athen in den Parthenon verlagert, und Athen verlangte von den Bundespartnern, die eigenen M\u00fcnzpr\u00e4gungen zugunsten der athenischen Eulen aufzugeben.","period":{"ikmk_period_id":"2","name_de":"Klassik","name_en":"Classical","description_de":"Der (europ\u00e4ische) Zeit- und Kunstabschnitt ungef\u00e4hr zwischen 480 und 323 v. Chr.","description_en":"Term to describe the period from c. 480 to 323 BC in Greek art.","concept_id":"http:\/\/vocab.getty.edu\/aat\/300020093","ndp_uri":"https:\/\/ikmk.smb.museum\/ndp\/periode\/2"},"year_start":"-467","year_end":"-450","date_verbal":"nach 467 v. 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Der Beginn dieser M\u00fcnzpr\u00e4gung ist keine Erfolgsgeschichte: zu \u00fcberm\u00e4chtig war \u00c4gina und auch in der Wahl des Aussehens bewies man anf\u00e4nglich keine gl\u00fcckliche Hand. Im Gegensatz zu anderen M\u00fcnzst\u00e4tten beschr\u00e4nkte man sich nicht auf ein pr\u00e4gnantes Vorderseitenmotiv, sondern lie\u00df eine Reihe von Bildern zu, darunter eine Amphora, ein Astragal, ein Pferd, ein Wagenrad, ein Triskeles oder ein Rinderkopf. H\u00e4ufig sind diese Bilder, wie etwa der Triskeles, von einer Kreislinie umgeben. Diese Motive schm\u00fccken auch Schildzeichen von athenischen Kriegern auf attischen Vasen. Deshalb wurden die Bilder f\u00fcr die Wappen f\u00fchrender athenischer Familien gehalten, in deren Auftrag die M\u00fcnzpr\u00e4gung erfolgt sei. Die M\u00fcnzen erhielten in der Forschung die bis heute verwendete Bezeichnung 'Wappenm\u00fcnzen', obwohl diese Deutung nicht mehr akzeptiert ist. Es wurde darauf hingewiesen, dass die M\u00fcnzen in einer einzigen zentralen Pr\u00e4gest\u00e4tte hergestellt worden sein m\u00fcssen, denn abgesehen von einheitlicher Herstellungstechnik und gemeinsamem M\u00fcnzfu\u00df teilen sich auch einige unterschiedliche Vorderseitenmotive denselben R\u00fcckseitenstempel. Damit entf\u00e4llt zumindest die Vorstellung einer privaten Pr\u00e4gest\u00e4tte. Die Vielf\u00e4ltigkeit der Bilder bleibt jedoch erkl\u00e4rungsbed\u00fcrftig. Athena mit ihren Attributen und die panathen\u00e4ischen Spiele bieten ein weites Bildspektrum, zu denen die M\u00fcnzmotive passen. Die Triskeles und der Rindersch\u00e4del lassen sich mit den Laufwettbewerben in Verbindung bringen. Das Gorgonaion auf der etwas sp\u00e4teren Tetradrachme ist ein Attribut der Athena. F\u00fcr den frontal ausgerichteten L\u00f6wenkopf auf der R\u00fcckseite dieser M\u00fcnze ist allerdings in diesem Kontext keine plausible Erkl\u00e4rung zu finden, so dass die Fragen um die fr\u00fchen Bilder Athens nicht endg\u00fcltig beantwortet zu sein scheinen. Die fr\u00fche M\u00fcnzpr\u00e4gung wurde nicht in gro\u00dfen Mengen hergestellt, blieb im M\u00fcnzumlauf wesentlich auf Attika beschr\u00e4nkt, obwohl Athen mit seiner schwarzfigurigen Keramik ein weitverhandeltes Exportgut besa\u00df. Gerade in der Vielf\u00e4ltigkeit der Bilder mag mit ein Grund bestanden haben, dass sich das fr\u00fche athenische Geld mangels leichter Wiedererkennbarkeit bei den H\u00e4ndlern keiner Beliebtheit erfreute. \r\nDie Entscheidung, die Vielfalt aufzugeben und sich auf ein M\u00fcnzbild zu beschr\u00e4nken, fiel im letzten Drittel des 6. Jhs. v. Chr. Es wurde eine neue Einheitsm\u00fcnze geschaffen, die heute zu den bekanntesten antiken M\u00fcnzen \u00fcberhaupt z\u00e4hlt. Sie zeigt auf der Vorderseite den behelmten Kopf der Stadtg\u00f6ttin Athena. Auf der R\u00fcckseite ist in einem vertieftem Quadrat (sog. quadratum incusum) eine stehende Eule dargestellt. Sie h\u00e4lt den K\u00f6rper in Dreiviertelansicht zur Seite gewandt. Ihr Kopf aber ist frontal auf den Betrachter gerichtet, den sie aus gro\u00dfen runden Augen anblickt. Die Eule (genauer Steinkauz, gr. glaux), ein Begleittier der G\u00f6ttin Athena, galt den Athenern als ein weises Gesch\u00f6pf. Unklar ist jedoch, ob die Eule als ein kluges Tier zum Attribut der Schutzg\u00f6ttin der Wissenschaft wurde, oder ob umgekehrt die Weisheit der Athena auf das Tier \u00fcbertragen wurde. Jedenfalls war die Klugheit der Eule schon in der Antike Thema von Fabeln der Dichter Aesop und Phaedrus.\r\nDie Athener setzten nun erstmals ihren Namen auf die M\u00fcnzen und garantierten damit f\u00fcr den richtigen M\u00fcnzwert und die Reinheit des Silbers (Schrot und Korn). Schon aus dieser \u00c4nderung wird deutlich, dass man die weiter entfernten Handelspartner im Blick hatte, denn f\u00fcr den lokalen Gebrauch w\u00e4re diese Benennung nicht n\u00f6tig gewesen.\r\nDas M\u00fcnzbild blieb \u00fcber 300 Jahre im Wesentlichen unver\u00e4ndert. Das durch Aristophanes geschaffene Sprichwort \u201eEulen nach Athen tragen\u201c, das meint, den Gespr\u00e4chspartner mit etwas Altbekanntem zu langweilen, bezieht sich auf diesen Wiedererkennungswert der M\u00fcnzen. Und tats\u00e4chlich l\u00f6sten die athenischen Eulen rasch die \u00e4ginetischen Schildkr\u00f6ten in der Beliebtheit als Handelsm\u00fcnze ab, wie zahlreiche Funde von Sizilien bis nach \u00c4gypten belegen. Ein Fund, der den Wechsel gut illustriert, ist der Fund von Zagazig in \u00c4gypten, der weiter unten vorgestellt wird. Er enth\u00e4lt zwar noch einige \u00e4ginetische M\u00fcnzen, aber das athenische Geld bildet die Mehrheit.\r\nDie fr\u00fchesten M\u00fcnzen sind noch in sp\u00e4tarchaischem Stil, deutlich erkennbar an den Buckellocken, der Verzierung des Helmbuschhalters mit einer Zickzacklinie, der Gestaltung des Ohres oder in der Art, wie das Auge angegeben ist.\r\nIm Bereich der Tetradrachmen ver\u00e4ndert sich das Bild der Athena unter Beibehaltung einiger Archaismen im f\u00fcnften Jahrhundert nur allm\u00e4hlich in Richtung strenger Stil, der dann bis in das vierte Jahrhundert verbindlich f\u00fcr die athenischen M\u00fcnzen bleibt. In dieser Persistenz dr\u00fcckt sich der Wunsch aus, durch ein unver\u00e4ndertes Aussehen der M\u00fcnzen Wertstabilit\u00e4t zu vermitteln. Bei der langsamen Entwicklung ist jeder Ver\u00e4nderung der Ikonographie Gewicht beizumessen. Besonders die Hinzuf\u00fcgung von einem Olivenkranz, von dem drei aufrecht stehende Bl\u00e4tter zu sehen sind, gilt als Siegessymbol nach der Zur\u00fcckschlagung der Perser bei Marathon. \r\nDas attische Nominalsystem war weit verbreitet. Viele St\u00e4dte lehnten sich in ihrer M\u00fcnzpr\u00e4gung an den attischen M\u00fcnzfu\u00df an. Neben Athen existierten aber parallel dazu immer auch andere Nominalsysteme, die teilweise die gleichen M\u00fcnznamen benutzten, jedoch abweichende Gewichtsstandards setzten oder sogar eigene M\u00fcnzbezeichnungen f\u00fchrten (z.B. wurde in Sizilien die Drachme in 5 Litrai und 60 Unzen unterteilt). Man unterscheidet z.B. zwischen \u00e4ginetischem, korinthischem, milesischem, persischem und ph\u00f6nizischem M\u00fcnzfu\u00df, um nur einige zu nennen. Die Verwendung unterschiedlicher Nominalsysteme verdeutlicht die Unabh\u00e4ngigkeit der einzelnen M\u00fcnzst\u00e4tten. Die Wahl eines M\u00fcnzfu\u00dfes oder dessen Wechsel durch eine Stadt kann aber auch als Indiz f\u00fcr entsprechenden wirtschaftlichen und politischen Einflu\u00df gewertet werden. Ein besonderes Indiz f\u00fcr die Beliebtheit der athenischen M\u00fcnzen sind Nachpr\u00e4gungen oder Eigensch\u00f6pfungen in Regionen, in denen das athenische Geld kursierte. Hierzu geh\u00f6rten Lykien, die Levante und \u00c4gypten bis hin zur arabischen Halbinsel.\r\nIn der \u201eimperialistischen Phase\u201c Athens im 1. Attischen Seebund versuchte Athen um 423 v.Chr., die B\u00fcndnispartner zur Aufgabe ihrer M\u00fcnzen zugunsten der \u00dcbernahme der attischen Eulen zu zwingen: \u201e... Das Volk soll Herolde w\u00e4hlen, um die jetzigen Volksbeschl\u00fcsse zu verk\u00fcnden, und sie zu den St\u00e4dten aussenden, einen nach Ionien, einen zu den Inseln, einen zum Hellespont, einen in die thrakischen Gebiete, die Herolde aber soll das Volk auf der Stelle w\u00e4hlen und die Feldherren sollen sie schleunigst aussenden, im anderen Fall sollen sie mit 10.000 Drachmen bestraft werden. Die Beamten in den St\u00e4dten sollen diesen Beschlu\u00df auf einer steinernen S\u00e4ule anbringen lassen und dies auf dem Markte einer jeder Stadt aufstellen ... Der Ratsschreiber soll zu dem dem [athenischen Rat] abgenommenen Eid folgendes hinzuf\u00fcgen: Wenn einer Silberm\u00fcnzen in den St\u00e4dten schl\u00e4gt und nicht die athenischen M\u00fcnzen und Gewichte oder Ma\u00dfe anwendet, sondern fremde M\u00fcnzen und Gewichte und Ma\u00dfe, so soll Bestrafung eintreten nach dem fr\u00fcheren, von Klearchos veranla\u00dften Volksbeschlu\u00df. Alle Privatpersonen sollen das ausl\u00e4ndische Geld abgeben, jeder, wenn er will, die Stadt [Athen] aber soll es eintauschen.\u201c [\u00dcbers. W. Arend]. Auch wenn f\u00fcr einige namhafte M\u00fcnzst\u00e4tten (Abdera, Ainos, Chios, Knidos, Kolophon, Kos, Samos, Teos und Thasos) eine Pr\u00e4geunterbrechung f\u00fcr die 40er und 30er Jahre des 5. Jahrhunderts beobachtet wurde, blieben derartige Versuche des Eingriffes in die kommunalen Belange anderer St\u00e4dte in klassischer Zeit ohne l\u00e4ngerfristigen Erfolg.","year_from":"-560","year_until":"-336","autor":"Bernhard Weisser"}],"text_right":{"short":"CC BY-SA 4.0","icon":"https:\/\/licensebuttons.net\/l\/by-sa\/4.0\/80x15.png","url":{"de":"https:\/\/creativecommons.org\/licenses\/by-sa\/4.0\/deed.de","en":"https:\/\/creativecommons.org\/licenses\/by-sa\/4.0\/deed.en"},"label":{"de":"Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International","en":"Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International"},"string":{"de":"Texte und Beschreibungen in diesem Online-Katalog stehen unter einer\u00a0CC BY-SA 4.0<\/a> Lizenz.","en":"Texts and descriptions of this catalogue are licensed CC BY-SA 4.0<\/a>."}},"lod_right":{"short":"PDM 1.0","icon":"https:\/\/licensebuttons.net\/p\/zero\/1.0\/80x15.png","url":{"de":"https:\/\/creativecommons.org\/publicdomain\/mark\/1.0\/deed.de","en":"https:\/\/creativecommons.org\/publicdomain\/mark\/1.0\/deed.en"},"label":{"de":"Public Domain Mark 1.0","en":"Public Domain Mark 1.0"},"string":{"de":"Verwendete LOD-Identifikatoren sind Public Domain Mark 1.0<\/a>\u00a0lizenziert.","en":"LOD ids used are licensed Public Domain Mark 1.0<\/a>."}},"image_restriction_id":0,"image_restriction":"free","image_right":{"short":"PDM 1.0","icon":"https:\/\/licensebuttons.net\/p\/zero\/1.0\/80x15.png","url":{"de":"https:\/\/creativecommons.org\/publicdomain\/mark\/1.0\/deed.de","en":"https:\/\/creativecommons.org\/publicdomain\/mark\/1.0\/deed.en"},"label":{"de":"Public Domain Mark 1.0","en":"Public Domain Mark 1.0"}}}