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Von Cassius und Brutus mit einem Hilfegesuch um 43 v. Chr. zu den Parthern geschickt, blieb Quintus Labienus nach der Schlacht von Philippi und dem Tod seiner Anführer bei den Parthern. Er nahm erfolgreich an dem Einfall des Pakoros in die römische Provinz Syria teil und überredete caesarianische Legionäre, von der Seite des M. Antonius zu ihm und den Parthern überzulaufen. Nachdem große Teile Syriens unterworfen waren, teilten sich die Kräfte und Labienus fiel mit der leichten parthischen Reiterei in Kleinasien ein. In Kilikien besiegte er den Proconsul von Syria L. Decidius Saxa und drang weiter durch Phrygien, Lykien und bis nach Karien vor. Aus jener Zeit zwischen 40 und 39 v. Chr. müssen die Münzen stammen, die sich an seine römischen Soldaten und eine römische Klientel wendeten. Sie entstanden in einer mobilen Feldmünzstätte in Syrien oder Kleinasien. Auf den Münzen nannte Labienus sich - entgegen römischer Tradition, die einen Siegesbeinamen wie Parthicus nur nach einem Sieg über das betreffende Volk erlaubte - Parthicus, dazu IMP(erator) = Feldherr, hier aber in parthischen Diensten. Erst 39 v. Chr. konnte M. Antonius reagieren und sandte elf Legionen mit Reiterei, die ihn nahe der Kilikischen Pforte besiegten. Labienus floh, wurde aber gefangen genommen und getötet. Mit dem Tod des Labienus war der letzte militärische Widerstand der Gruppe um Cassius und Brutus beseitigt. Ch. Hersh (1980) konnte für die Emission des Q. Labienus 34 Denare und drei Aurei nachweisen. Beide Aureivorderseiten wurden auch für Denare verwendet. Für die Denare sind acht Vorderseitenstempel mit 20 Rückseitenstempeln kombiniert.
Rom nach Einführung der Denarprägung
Mit dem Denar, der bis weit in die römische Kaiserzeit hinein für fast 500 Jahre Hauptnominal bleiben sollte, schufen die Römer eine eigenständige Silbermünze. Der Zeitpunkt seiner erstmaligen Ausprägung ist in der numismatischen Forschung viel diskutiert und auch heute noch immer nicht gänzlich gesichert. Besonders die Ausgrabungen im antiken Morgantina auf Sizilien engen die Einführung des Denars in die Jahre zwischen 215 und 211 v. Chr. inmitten des Krieges gegen Hannibal ein. Die Münzbilder der römischen Republik sind wichtige ikonographische Zeugnisse der führenden Familien Roms in jener Zeit. Beschränkt sich zu Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. das Bildspektrum auf wenige Typen, so gewinnt es im Laufe des 1. Jahrhunderts v. Chr. immer mehr an Bedeutung als Medium des spätrepublikanischen Legitimationsdiskurses. In den Auseinandersetzungen zwischen den Caesaranhängern und -gegnern und schließlich zwischen M. Antonius und Octavianus erwiesen sich die Münzen als wirkungsvolles Propagandamittel.