Weitere Informationen
Guss, zweiseitig. Hersteller: Gießerei Lauchhammer. - Außer dem Entwurf von Blazek wurden Modelle der Schüler Vauk, Wagner und Wolff gegossen, insgesamt mehr als 300 Exemplare [siehe die Anmerkung bei Steguweit (2009) 114 Nr. 78]. Diese wurden im Jubiläumsjahr kostenlos an Schüler und Lehrkräfte vergeben. Zusätzliche Exemplare konnten käuflich erworben werden. Als Ausgabeanlass werden hier das 25. Regierungsjubiläum des Kaisers mit der Hundertjahrfeier der Stiftung des Eisernen Kreuzes in den Befreiungskriegen verbunden. - Der Ankauf dieser Medaille durch das Kabinett im Jahre 1923 wurde laut Erwerbungsbuch durch 'Excellenz von Bode' übernommen.
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.