Further information
Bei diesem undatierten und bisher unpublizierten (?) Stück handelt es sich wahrscheinlich um eine Probemünze. Das Porträt der Liberty findet man auf den US-amerikanischen Münzen. Der Entwurf stammt von James B. Longacre und wurde auf den Münzen der USA erstmalig 1854 verwandt. Für diese Darstellung auf der 3-Dollar-Goldmünze siehe hier die Objektnummer 18203915.
Die Neue Welt
Die Währungssysteme der Neuen Welt sind eng mit denen der Staaten des alten Europa verknüpft und orientierten sich oft an den Haupthandelsmünzen des europäischen Kontinents. Siedler aus Europa brachten die Währungen ihrer Herkunftsländer in die neue Heimat mit, der europäische Taler entwickelte sich so zum amerikanischen Dollar. England exportierte seine Währung vor allem nach Asien, Afrika und Australien. Ehemals spanische Kolonien in Südamerika bauten ihre Münzsysteme auf Peso bzw. 8-Realesstücke auf, und chinesische Händler versahen Münzen mit autorisierenden Gegenstempeln. Noch heute sind viele Münznamen der modernen überseeischen Staaten, wie Dollar, Peso, Piaster, Yuan, Hinweis auf ihre europäischen Erfinder, ehemalige koloniale Zugehörigkeit oder Handelsbeziehungen zur Alten Welt. Manchmal übernahmen die Kolonialherren schon vorhandene Währungen wie die indische Rupie und übertrugen sie auf weitere Kolonialgebiete.
Vom Modell zur Münze. Münztechnik ab dem 19. Jh.
Etwa seit Mitte des 19. Jh. ist vor der Stempelherstellung vom Medailleur meist nach einer Zeichnung ein Wachsmodell gefertigt worden. Dieses wiederum diente als Vorlage für ein Gipsmodell, von dem ein Eisenguss hergestellt wurde, dessen Bild per Reliefkopiermaschine abgetastet und in den Stempelstahl geschnitten wurde. Über mehrere Herstellungsstufen ist dann der tatsächliche Prägestempel abgesenkt worden. Schlosser stellten die Stempelkörper her und senkten Patrizen zu fertigen Stempeln ab. Zum Einsenken der Patrizen, aber auch zum Prägen großer Münzen nutzte man Spindelpressen.