Further information
Am 22. Juli 1870 findet in Mehlbek, Kreis Steinburg, der Tagelöhner Hinrich Schmidt beim Reinigen eines Grabens einen Topf mit 99 Silbermünzen. Die Münzen werden an den Landrat in Itzehoe gesandt und von dort an die königliche Regierung in Schleswig, von hier an den 'Conservator vaterländischer Alterthümer' in Kiel. Der schlägt vor, den Fund dem königlichen Münzkabinett in Berlin zum Kauf anzubieten (bis auf eine Münze). Generaldirektor J. Friedländer erwarb drei Münzen (siehe auch Objektnummer 18214517 und 18214518) zum Gesamtpreis von neun Talern für das Berliner Kabinett und vermittelte den Verkauf der übrigen Stücke. Der Besitzer des Grundstückes, dem die Hälfte des Fundes zustand, verzichtete zugunsten des Finders. Der erhielt 165 Taler, 18 Groschen und sechs Pfennige ausgezahlt.
Europa. Silbermünzen 17. und 18. Jh.
Die spanischen Silberimporte hatten gegen Ende des 16. Jh. den höchsten Stand erreicht. Sie gingen danach bei gleichzeitiger Stagnation der europäischen Vorkommen zurück. Der Silberbedarf führte zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges zur Verschlechterung des inneren Wertes der Münzen und damit zur bisher größten Inflation der sog. Kipper-und Wipperzeit 1619-1622. Die Verschiebung der politischen und wirtschaftlichen Kräfte Europas drückte sich in der stabilen englischen Crown aus. Die Silberkrone kann mit den Talern des Festlandes verglichen werden. In Frankreich dominierte seit Ludwig XIV. der Ecu. Im Osten Europas setzte der seit 1704 unter Peter I. emittierte Rubel durch das Dezimalsystem (Rubel zu 100 Kopeken) gegenüber dem üblichen Duodezimalsystem (Taler zu 24 Groschen à 12 Pfennige) für die Zukunft Maßstäbe.