https://ikmk.smb.museum/object?id=18202147


Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18202147. Aufnahme durch Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann).

Phanagoria (Agrippia)

Münzstand: Stadt

Datierung: 15-1 v. Chr.

Land: Russische Föderation
Münzstätte: Phanagoria (Sindike (Taman-Halbinsel))

Vorderseite: Kopf der Aphrodite Urania nach r.
Rückseite: ΑΓΡΙΠ/ΠΕΩΝ. Schiffsbug (prora) nach l., dahinter das Wertzeichen H (= 8).

Herstellung: geprägt

Münze, Bronze, 4,72 g, 21 mm, 12 h


Vorbesitzer:
Maler Hinz

Literatur: Frolova-Ireland (2002) 50-52; SNG Stancomb Nr. 631; RPC I Nr. 1935,21 (dieses Stück); Anochin (1986) Nr. 323; MacDonald (2005) Nr. 275.

Webportale:
https://rpc.ashmus.ox.ac.uk/coins/1/1935/21

Die Darstellung auf der Vorderseite wurde oft als der Kopf der Dynamis oder der der Livia, der Ehefrau des Augustus, gedeutet. Es gibt eigentlich keinen direkten Bezug zu diesen Frauen. Da der Frauenkopf der zeitgleichen Münzen von Caesaria einen Kalathos trägt, ist eher anzunehmen, daß hier die Aphrodite Apartura aus der Kultstätte in der Nähe von Phanagoria abgebildet ist (RPC I 334). Frolova-Ireland (2002) datieren die Münzen auf 17-12 v. Chr., also bis zum Tod von Agrippa. Im RPC I wird so argumentiert, daß der Name auf der Münze sich an den Städtenamen orientiert und, da die Stadt über 12 v. Chr. hinaus so hieß, die Prägung auch später sein kann. Der Beginn wird frühestens auf die Zeit der Präsenz des Agrippa in dieser Gegend, 15-14 v. Chr., gesetzt. - „... Erneut war es Dynamis, die bis zur Machtergreifung ihres Sohnes Aspurgos im Jahre 10 n. Chr. Das politische Geschick am Bosporus bestimmte. Offenbar auf ihr Betreiben hin erfolgte die durch numismatische und epigraphische Zeugnisse belegte, kurzfristige Umbenennung der beiden größten Städte des Bosporus - Pantikapaion und Phanagoreia - in Caesaria und Agrippia. Dadurch wollte sie vermutlich Kaiser Augustus und seinem Kampfgefährten Agrippa, der bei der Ordnung der bosporanischen Angelegenheiten während der Scribonius-Affäre eine große Rolle gespielt hatte, ihren Dank abstatten.“ [A. Podossinov in: J. Fornasier, Das Bosporanische Reich (2002) 31-32].

Fotograf Vorderseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)
Fotograf Rückseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)

Münzpatenschaft: Prof. Dr. Jean Hourmouziadis

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1842/1903 Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18202147

Permalink: https://ikmk.smb.museum/object?id=18202147