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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18202198. Aufnahme durch Reinhard Saczewski.

Röm. Republik: M. Iunius Brutus und L. Plaetorius Cestianus

Münzstand: Imperatorische Prägung

Nominal: Denar (ANT)

Datierung: 43-42 v. Chr.

Land: Türkei
Münzstätte: (Kleinasien)

Vorderseite: BRVT IMP - L PLAET CEST. Kopf des Brutus mit Bart nach r.
Rückseite: EID MAR. Kappe (pileus) zwischen zwei Dolchen.

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 3,81 g, 20 mm, 12 h

Dargestellte/r:
Marcus Iunius Brutus
Imperator (Röm. Republik):
Marcus Iunius Brutus
Münzmeister (MM Ant):
Lucius Plaetorius Cestianus
Veräußerer (an Museum):
L. & L. Hamburger Münzenhandlung (Frankfurt am Main)

Vorbesitzer:
Carl Kessler (-um 1932) bis 1896

Literatur: Schultz (1997) Nr. 318 (dieses Stück); B. Weisser, Ahnenkult in der Römischen Republik - Die Münzemissionen des Marcus Iunius Brutus, in: A. Schwarzmaier (Hrsg.), Der Brutus vom Kapitol (2010) 114 f. Nr. 11 mit Abb. (dieses Stück); RRC Nr. 508,3 (Feldmünzstätte, 43-42 v. Chr.); G. Lahusen, Die Bildnismünzen der römischen Republik (1989) 17 f. Taf. 5, 2; 81-83; B. Woytek, Arma et Nummi. Forschungen zur römischen Finanzgeschichte und Münzprägung der Jahre 49 bis 42 v. Chr. (2003) 526-528. 557 (Kleinasien, Thrakien oder Nordgriechenland, ca. Mitte-Okt. 42 v. Chr.). - Zur Geschichte des Bildmotivs der Rs. siehe R. Walburg, EID MAR: Die Macht der visuellen Kommunikation, Boreas 30/31, 2007/2008, 111-125.

Webportale:
http://numismatics.org/crro/id/rrc-508.3

Rom, 15. März 44 vor Christus: „Casca, der hinter Caesar stand, zog als erster den Dolch und stieß ihn ihm in die Schulter, aber nicht sehr tief. Als jetzt Caesar den Dolchgriff faßte und laut auf lateinisch rief: 'Verfluchter Casca, was tust du da?', rief der seinerseits auf griechisch seinen Bruder und verlangte Hilfe von ihm. Aber schon wurde Caesar von vielen Stößen getroffen, und wie er sich rings umblickte, sich hindurchdrängen wollte und nun auch Brutus den Dolch gegen sich zücken sah, ließ er die Hand des Casca los, die er noch festgehalten hatte, zog sich die Toga über den Kopf und gab seinen Leib den Stichen preis.” So berichtet der antike Schriftsteller Plutarch über den Mordanschlag auf Gaius Julius Caesar, der wie kein anderes Attentat bis heute die Historiker bewegt: War Caesar der machtgierige Diktator, und war der Tyrannenmord gerechtfertigt? Gegner und Anhänger Caesars standen sich in Rom gegenüber und zogen schließlich gegeneinander in den Krieg. Zur Rechtfertigung des Mordes diente eine Münze, die ein Jahr nach dem Anschlag im Feldlager eines der Attentäter, Marcus Iunius Brutus (85-42 v. Chr.), geprägt wurde. Als historische Quelle ist dieser sog. Brutus-Denar einzigartig, da er das Motiv eines der Hauptattentäter offenlegt. Die Vorderseite der Münze zeigt den Kopf des Brutus mit seinem Namen und dem Titel Imperator. Sie weist zugleich auf den Ahnherrn des Brutus, L. Iunius Brutus, hin, der 509 v. Chr. die Römer von der etruskischen Königsherrschaft befreit und damit die Republik begründet haben sollte. Wichtiger aber ist die Rückseite: Die Münzaufschrift nennt das Thema EID MAR (= Idibus Martii, der Diphthong EI steht für I). Die Iden bezeichnen die Mitte des Monats, hier den 15. März, den Tag der Ermordung Caesars im Jahr 44 vor Christus. Das Bild über der Münzinschrift war für die Römer eindeutig: Die Dolche, die den Tyrannen töteten, hatten den Römern die Freiheit wiedergegeben, hier symbolisiert durch die Mütze (pileus), die die Sklaven bei ihrer Freilassung erhielten. In dieser Überzeugung starb Brutus wenig später, nachdem er in der Schlacht von Philippi (November 42 v. Chr.) von Antonius, dem Rächer Caesars, besiegt worden war.

Fotograf Vorderseite: Reinhard Saczewski
Fotograf Rückseite: Reinhard Saczewski

Münzpatenschaft: Fritz Rudolf Künker

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1899/422 Zugangsjahr 1899 Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18202198

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