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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18202663. Aufnahme durch Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann).

Aigina

Münzstand: Stadt

Nominal: Stater

Datierung: ca. 550-500 v. Chr.

Land: Griechenland
Münzstätte: Aigina (Attika (Inseln))

Vorderseite: Seeschildkröte mit glattem Panzer und gepunktetem Mittelgrat.
Rückseite: Vertieftes Quadrat, darin ein Incusum, das aus mehreren Dreiecken besteht.

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 12,37 g, 18-21 mm


Vorbesitzer:
Friedrich Imhoof-Blumer (11.05.1838 - 26.04.1920)

Literatur: SNG München Nr. 529 Taf. Taf. 19 (ca. 550-500 v. Chr.). Vgl. M. J. Price - N. Waggoner, Archaic Greek coinage. The Asyut hoard (1975) 70 Nr. 471 (ca. 510-480 v. Chr., Gruppe III).

Noch in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. begann die Münzprägung in Ägina, einer kleinen Insel vor Attika. Der Stater, d.h. das Einheitsgewicht der äginetischen Münzprägung, hatte ein Durchschnittsgewicht von 12,2 g. Die Ägineten entschieden sich, die Münzen nur mit einem Motiv zu versehen. Sie wählten eine Schildkröte, und nach Ausweis der Münzfunde entwickelte sich die äginetischen Silberstatere zur erfolgreichen Fernwährung des 6. Jahrhunderts v. Chr. Der Münzfuß von Ägina fand ebenfalls auf der Peloponnes, in Mittelgriechenland und auf ägäischen Inseln Verwendung. Der Einfluß der äginetischen Münzen auf die frühe Münzprägung der Kykladen läßt sich neben der Übernahme des Münzfusses auch an technisch-stilistischen Gemeinsamkeiten erkennen. Wie bei der Schildkröte besitzen die Vorderseiten ein Mittelbild und die Rs. weist eine kleine quadratische Punze mit Binnengliederung auf. Die äginetischen Münzen waren so bekannt und verbreitet, das in antiker Zeit die Vorstellung Verbreitung fand, der König Pheidon von Argos, der über Ägina herrschte, habe die Münzprägung erfunden. Numismatiker haben versucht, diese Überlieferung zu retten, indem sie die Texte dahingehend interpretierten, gemeint seien die frühesten Silberprägungen, während das früheste Geld überhaupt das Elektron von Kleinasien gewesen sei [Kraay (1976) 313]. Ägina veränderte das Aussehen seiner Münzen nur wenig. Noch die Statere des 4. Jahrhunderts erinnern mit ihren Rs. an die unregelmässigen inkusen Dreiecke der frühesten Münzen zweihundert Jahre zuvor.

Fotograf Vorderseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)
Fotograf Rückseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)

Münzpatenschaft: Fritz Rudolf Künker

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1900 Imhoof-Blumer Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18202663

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