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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18202886. Aufnahme durch Reinhard Saczewski.

Sardis

Münzherr: Alyattes II. (ca. 610-560 v. Chr.)

Nominal: Stater

Datierung: ca. 610-560 v. Chr.

Land: Türkei
Münzstätte: Sardis (Lydien)

Vorderseite: Löwenvorderteil (protome) nach r. und ihm gegenüber das eines Stieres nach l. Jeweils ein Bein ist sichtbar und waagerecht nach vorne gestreckt.
Rückseite: Flaches rechteckiges Incusum auf unregelmäßigem, ovalem Schrötling.

Herstellung: geprägt

Münze, Gold, 8,08 g, 11-17 mm


Vorbesitzer:
Graf Anton Prokesch von Osten (10.12.1795 - 26.10.1876) bis 1875

Literatur: Schultz (1997) Nr. 4 (dieses Stück); SNG Kopenhagen Suppl. 1942-1996 Nr. 362 (Sardes, Kroisos, ca. 550-500 v. Chr.); SNG Delepierre Nr. 2791-2792; SNG Aulock Nr. 2875 (nach 546 v. Chr.); SNG Tübingen Lydia Nr. 3651 Taf. 120 (Achämeniden, ca. 546-520 v. Chr.). Vgl. zur Neudatierung: J. Kroll - N. Cahill, American Journal of Archaeology 109, 2005, 589-617.

Das Elektron bot als Münzlegierung Schwierigkeiten, da durch schwankende Anteile von Gold und Silber die Gefahr von Manipulationen bestand. Aus der Nennung von Gold und Silber und dem Fehlen von Elektron in einer frühen Inschrift aus den Fundamenten des Kroisos-Tempels für Artemis von Ephesos wurde geschlossen, dass sich das Artemision seine Zahlungen in Gold- oder Silbermetall aushändigen ließ. Auch diesmal ging die Initiative von Lydien aus, indem eine bimetallische Währung in Gold und Silber eingeführt wurde. Herodot schrieb dazu: „Die Lyder haben ganz ähnliche Sitten wie die Hellenen, ... Sie sind die ersten Menschen, von denen wir wissen, dass sie Gold- und Silbermünzen geprägt und verwendet haben. Sie waren auch die ersten Kaufleute.“ Die Trennung der Metalle wurde bis vor kurzem dem sagenhaft reichen König Kroisos (ca. 560-546 v. Chr.) zugeschrieben. Grabungen des Jahres 2002 in den archaischen Mauern von Sardis erbrachten jedoch Münzfunde, die darauf hindeuten, dass die Münzen in Gold und Silber bereits unter dessen Vater Alyattes (ca. 610-560 v. Chr.) eingeführt wurden. Der Goldstater wurde auch über die Besetzung Lydiens durch die Perser hinaus, mit einem allerdings reduzierten Gewichtsstandard, weiter geprägt. Erst gegen 520 v. Chr. kam es mit Einführung der sog. Dareiken zur Aufgabe dieser Münzwährung.

Fotograf Vorderseite: Reinhard Saczewski
Fotograf Rückseite: Reinhard Saczewski

Münzpatenschaft: Jürgen Ritter

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1875 Prokesch-Osten Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18202886

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