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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18203031. Aufnahme durch Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann).

Pantikapaion

Münzstand: Stadt

Nominal: Stater

Datierung: 380-303 v. Chr.

Land: Ukraine
Münzstätte: Pantikapaion (Chersonesus Taurica)

Vorderseite: Kopf des Pan mit Efeukranz nach l.
Rückseite: Π/A/N. Greif nach l., Kopf nach vorn, das r. Vorderbein ist angehoben. Hält im Maul einen Speer nach l., unten eine Getreideähre.

Herstellung: geprägt

Münze, Gold, 9,08 g, 21 mm, 11 h


Vorbesitzer:
Friedrich Imhoof-Blumer (11.05.1838 - 26.04.1920)

Literatur: MacDonald (2005) Nr. 48. 54; SNG British Museum 1 Nr. 864. 867; G. K. Jenkins - M. Castro Hipólito, A Catalogue of the Calouste Gulbenkian Collection of Greek coins II (1989) Nr. 585-590; Anochin (1986) Nr. 102. 109; L. Mildenberg - S. Hurter (Hrsg.), The Arthur S. Dewing Collection of Greek Coins. Ancient Coins in North American Collections VI (1985) Nr. 1241-1242.

Die Greifendarstellung auf der Rückseite wird darauf zurückgeführt, daß das Gold des Bosporanischen Reiches aus dem Osten, dem Altai, stamme, wo es von Greifen bewacht würde. Das Ungeheuer soll ein Hinweis auf die Gefahren der Beschaffung sein. - Der Kopf der Vorderseite wird häufig als Anspielung auf den Stadtnamen Pantikapaion begriffen und daher als Pan bezeichnet. Aus ikonographischer Sicht weist das Fehlen der Hörner jedoch auf einen Satyr hin. Die Deutung als sog. sprechender Bildtyp hat jedoch insofern Gültigkeit, als es naheliegt, den Satyr von Pantikapaion als Anspielung auf den Spartokidenherrscher Satyros I. zu beziehen, der von 433/432 bis 389/388 v. Chr. das bosporanische Reich regierte. Für die Gold-, Silber- und Bronzeemissionen aus Pantikapaion mit Satyrmotiv, die als königliche Prägungen mit reichsweiter Bedeutung interpretiert werden dürfen, lässt sich aufgrund von Hortfunden eine relative Chronologie erstellen, wobei die Feinchronologie unsicher bleibt. Die Ausgabe der Statere könnte im 2. Viertel des 4. Jh. v. Chr. eingesetzt haben, die der Silberprägungen bereits etwas früher zu Beginn des 4. Jh. v. Chr. Vgl. zu Ikonographie und Datierung die Aufarbeitung der älteren Literatur durch M. Langner, Barbaren griechischer Sprache? - Die Bildwelt des Bosporanischen Reiches und das Selbstverständnis seiner Bewohner, in: F. Fless - M. Treister (Hrsg.), Bilder und Objekte als Träger kultureller Identität und interkultureller Kommunikation im Schwarzmeergebiet. Internationale Archäologie ASTK 6 (2005) 53-66, bes. 56 f. Taf. 18-19.

Fotograf Vorderseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)
Fotograf Rückseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)

Münzpatenschaft: Prof. Dr. Jean Hourmouziadis

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1900 Imhoof-Blumer Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18203031

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