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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18205004. Aufnahme durch Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann).

Brandenburg: Jacza von Köpenick

Münzstand: Fürstentum?, Münzherr: Jacza von Köpenick (1150-1176?), slawischer Fürst (-1176?)

Nominal: Brakteat

Datierung: 1157-1176?

Land: Deutschland
Münzstätte: Köpenick (Berlin) (Brandenburg)

Vorderseite: IACZA DE COPNIC. Bärtiges Hüftbild Jaczas mit langem Haar und Bart nach rechts, in der Rechten Schwert, in der Linken Palmzweig.

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 0,87 g, 28 mm

Dargestellte/r:
Jacza von Köpenick (1150-1176?), slawischer Fürst

Vorbesitzer:
Benoni Friedländer (04.06.1773 - 17.02.1858)

Literatur: E. Bahrfeldt, Das Münzwesen der Mark Brandenburg von den ältesten Zeiten bis zum Anfange der Regierung der Hohenzollern (1889) Nr. 6; R. Kiersnowski, Über die Münzen Jaxas von Köpenick, in: Commentationes Numismaticae 1988, 196-201 Nr. B 6; F. Berger, Die mittelalterlichen Brakteaten im Kestner Museum Hannover (1993) Nr. 1654; W. Steguweit - B. Kluge, Suum cuique. Medaillenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen (2008) Nr. 6 (dieses Stück); B. Kluge, Jacza de Copnic und seine Brakteaten. Fakten, Thesen und Theorien zum ältesten Thema der brandenburgischen Numismatik, BBPN 17, 2009, 34 Typ 5.

Bemerkenswert ist das Profilbildnis Jaczas mit der slawischen Haar- und Barttracht. - Über die Person Jaczas (Jaxa, Jazco), der sich auf den Brakteaten selbst 'de Copnic' nennt, und den Entstehungsort seiner Brakteaten ist viel geschrieben, aber bisher keine endgültige Klarheit erzielt worden. Jacza war ein Verwandter des Hevellerfürsten Pribislav-Heinrich. Als nach dessen Tode 1150 Albrecht der Bär dessen Gebiet um Brandenburg besetzte, suchte Jacza in Polen Rückhalt, um seine eigenen Erbansprüche durchzusetzen. Mit polnischer Hilfe eroberte er vermutlich 1153 die Brandenburg und ließ dort wahrscheinlich bereits eigene Münzen ausgeben. 1157 wurde er nach längerer Belagerung durch Albrecht den Bären wieder aus der Brandenburg vertrieben. In dem danach gefundenen politischen Kompromiß zwischen Deutschen und Slawen ist Jacza vermutlich mit einer souveränen Stellung als Fürst von Köpenick abgefunden worden. Er hat mit diesem Titel Münzen geprägt, deren Münzstätte wohl in Köpenick selbst zu vermuten ist. Die polnische Forschung identifiziert Jacza von Köpenick mit Jacza von Miechów, der seit ca. 1150 als Paladin eine der höchsten politischen Positionen in Polen bekleidete und 1176 starb.

Fotograf Vorderseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1861 Friedländer Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18205004

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