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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18206575. Aufnahme durch Dirk Sonnenwald.

Naxos

Münzstand: Stadt

Nominal: Tetradrachme

Datierung: ca. 461-430 v. Chr.

Land: Italien
Münzstätte: Naxos (Sicilia)

Vorderseite: Bärtiger Dionysoskopf mit Efeukranz nach r. Sein Bart und seine in einem Nackenknoten zusammengebundenen Haare durchbrechen den Punktkreis.
Rückseite: N-AXI-ON [X statt Ξ]. Nackter, ityphallischer Silen, sitzt mit gespreizten Beinen auf dem Boden und stützt sich mit der l. Hand ab. Der bärtige Kopf ist nach l., dem Gefäß (kantharos) in seiner r. Hand zugewandt. Unter dem Gesäß ist der Schwanz sichtbar.

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 17,07 g, 29 mm, 9 h

Veräußerer (an Vorbesitzer):
Jean-Henri Hoffmann

Vorbesitzer:
Friedrich Imhoof-Blumer (11.05.1838 - 26.04.1920) bis 1900

Literatur: K. Regling, Die antike Münze als Kunstwerk (1924) Nr. 395 Taf. 27 (dieses Stück); W. Giesecke, Sicilia Numismatica. Die Grundlagen des Griechischen Münzwesens auf Sicilien (1923) Taf. 5,11 (dieses Stück); H. A. Cahn, Die Münzen der sizilischen Stadt Naxos (1944) 114-116 Nr. 54,31 (V39/R45, 461-430 v. Chr., dieses Stück); Schultz (1997) Nr. 127 (dieses Stück); G. E. Rizzo, Monete Greche della Sicilia (1946) Taf. 29,1; P. R. Franke - M. Hirmer, Die Griechische Münze (1964) 37 Nr. 7 Taf. 2; C. Arnold-Biucchi, The Randazzo Hoard 1980 and Sicilian Chronology in the Early Fifth Century B.C., Numismatic Studies 18 (1990) 62 Nr. 227-231 Taf. 10; N. K. Rutter, Greek Coinages of Southern Italy and Sicily (1997) 138 Nr. 141 (461 v. Chr.).

Die frühe Prägung von Naxos endete mit der Eroberung der Stadt durch den Tyrannen Hippokrates von Gela ca. 490 v. Chr. und dem Wegzug der Bevölkerung. Erst nachdem die Bevölkerung von Naxos 461 v. Chr. wieder in die Stadt zurückgekehrt war, wurden eigene Münzen, Meisterwerke dieses Typs, geprägt. Die Haltung des Silens auf der Rückseite verweist auf das Kottabos-Spiel, ein im Symposium beliebter Zeitvertreib und ein gelungener Hinweis auf die Freude am Wein. Die Darstellung des Dionysos selbst ist durch Strenge und Wildheit gekennzeichnet, der Kopf durchbricht mehrfach den Punktkreis, was auf eine souveräne Umsetzung des Motivs durch den Stempelschneider schließen läßt.

Fotograf Vorderseite: Dirk Sonnenwald
Fotograf Rückseite: Dirk Sonnenwald

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1900 Imhoof-Blumer Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18206575

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