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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18206610. Aufnahme durch Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann).

Deutscher Orden: Winrich von Kniprode

Münzstand: Orden, Münzherr: Winrich von Kniprode (1351-1382), Hochmeister des Deutschen Ordens (um 1310-24.06.1382)

Nominal: Halbschoter

Datierung: ab ca. 1360-1370

Vorderseite: + MONETA DOMINORVM PRVSSI. Hochmeisterschild (Ordenskreuz mit Kreuz Jerusalem und Adlerschild) im Achtpass.
Rückseite: hONOR MAGRI IVDICIVM DILIGIT [Honor Magistri Iudicium Diligit]. Blumenkreuz im Vierpass.

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 3,05 g, 28 mm

Literatur: B. Kluge, Numismatik des Mittelalters (2007) Nr. 1264 (dieses Stück). Vgl. F. A. Vossberg, Geschichte der preußischen Münzen und Siegel (1843) Nr. 106 (s. Kommentar); E. Bahrfeldt, Die Münzen- und Medaillensammlung in der Marienburg I. Münzen und Medaillen der Provinz Preußen vom Beginn der Prägung bis zum Jahre 1701 (1901) Nr. 121 (s. Kommentar).

Die Einführung der Halbschoter als neuer Münzsorte im Wert eines halben Skots (16 Pfennige) durch Winrich von Kniprode 1360 oder 1370 ergibt sich aus den Schriftquellen. Die Münzen selbst nennen keinen Hochmeisternamen. Die Rückseite greift in Bild und Umschrift das Vorbild der Gigliati des Königreichs Neapel auf (s. Thema 61/15-16), wobei der Königstitel (Rex) des Vorbilds gegen den Hochmeistertitel (Magister) ausgetauscht ist. Sinngemäß ist die Umschrift zu übersetzen als: Die Ehre des Hochmeisters heißt Gerechtigkeit. Im Geldverkehr konnte sich der Halbschoter nicht durchsetzen und wurde bald aufgegeben. Gegenüber den bei Vossberg und Bahrfeldt aufgeführten Halbschotern weicht dieses Stück auf der Vs. durch die Endung PRVSSI (üblich ist PRVSSIE) und auf der Rs. durch das Münzzeichen Rosette (üblich ist Kreuz) ab. Diese, wie einige andere erst in jüngster Zeit aufgetauchten Varianten haben literarische Spekulationen um eine Fortsetzung der Halbschoterprägung unter späteren Hochmeistern ausgelöst. Es besteht Fälschungsverdacht.

Fotograf Vorderseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)
Fotograf Rückseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1994/164 Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18206610

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