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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18206729. Aufnahme durch Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann).

Brandenburg: Johann Cicero

Münzstand: Markgrafschaft, Münzherr: Johann Cicero (1486-1499), Markgraf und Kurfürst von Brandenburg (02.08.1455 - 09.01.1499)

Nominal: Groschen

Datierung: 1481?

Land: Deutschland
Münzstätte: Angermünde? (Brandenburg)

Vorderseite: IOhAN D G MARChI BRANDENBVR 8. Nach links blickender Adler. Halbmond am Beginn der Umschrift.
Rückseite: MONETA NOVA MARChI BRAND 81. Kreuz, in den oberen Winkeln die Schilde von Zollern und Burggrafschaft Nürnberg, in den unteren Winkeln Halbmond und Zollernschild. Halbmond am Beginn der Umschrift.

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 2,09 g, 28 mm

Veräußerer (an Museum):
Adolph Weyl

Literatur: E. Bahrfeldt, Das Münzwesen der Mark Brandenburg 1415-1640 (1895) Nr. 42 b (dieses Stück); W. Steguweit - B. Kluge, Suum cuique. Medaillenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen (2008) Nr. 41 (dieses Stück).

Dieser Groschen wird in der Literatur auf 1481 und damit in die Zeit vor dem Regierungsantritt Johanns im Jahr 1486 festgelegt. Als Begründung wird Johanns Stellung als Stellvertreter seines Vaters Albrecht Achilles in der Regierung in Brandenburg angeführt ('Statthaltergroschen'). Als Münzstätte wird seit Bahrfeldt Angermünde angenommen, da Johann im Jahre 1481 für Neu-Angermünde zwei Münzmeister, Heinrich Koch und Matthäus Rotzke, bestellte, die Groschen und Pfennige münzen sollten. Der Halbmond wird von Bahrfeldt als Zeichen des Heinrich Koch gedeutet. - Gegen diese an sich plausiblen Erklärungen lassen sich einige Bedenken geltend machen. Die Münze wäre die erste Brandenburger Prägung mit Jahreszahl. Bei der '81' (für 1481) fällt allerdings auf, dass die '8' auch einen Doppelringel als Umschriftendzeichen wie auf der Vs. darstellen kann und damit die Interpretation als Ziffer fraglich ist. Die Platzierung des Halbmonds im linken Kreuzwinkel, gleichrangig mit den Wappenschilden Zollern und Brandenburg, ist zu prominent, als dass es sich um ein Münzmeisterzeichen handeln kann. Rückseiten mit gleicher Wappenkombination und an Stelle des Halbmonds Rosette, Stern oder Kleeblatt kennzeichnen die Groschenprägung Friedrichs II. 1463-1470, die sich Johann augenscheinlich zum Vorbild genommen hat. Nach Bahrfeldt existieren vier Exemplare dieses Groschentyps.

Fotograf Vorderseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)
Fotograf Rückseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1890/283 Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18206729

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