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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18207800. Aufnahme durch Reinhard Saczewski.

Augustus

Münzstand: Antike Herrscherprägung, Münzherr: Gaius Iulius Caesar (Octavianus), seit 27 v. Chr. Augustus (23.09.63 v. - 19.08.14 n. Chr.)

Nominal: Denar (ANT)

Datierung: 13 v. Chr.

Land: Italien
Münzstätte: Rom (Italia)

Vorderseite: AVGVSTVS. Kopf des Augustus nach r. Dahinter ein Krummstab (lituus).
Rückseite: C MARIVS C F - TRO III VIR. Augustus in Toga und mit verhülltem Haupt (velatio capitis) steht in der Vorderansicht, Kopf nach l. In seiner r. Hand eine Schöpfkelle (simpuvium/simpulum), in seiner l. Hand ein Krummstab (lituus).

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 3,89 g, 19 mm, 3 h

Dargestellte/r:
Gaius Iulius Caesar (Octavianus), seit 27 v. Chr. Augustus
Münzmeister (MM Ant):
Gaius Marius C. f. Tromentina tribu
Veräußerer (an Museum):
Adolph Hess Nachfolger (Frankfurt am Main)

Vorbesitzer:
Johann Horsky (29.03.1849 - 07.12.1917) bis 1917

Literatur: RIC I² Nr. 398; BMCRE I Nr. 100; BNat I³ Nr. 515-516; A. Küter, Zwischen Republik und Kaiserzeit. Die Münzmeisterprägung unter Augustus. Berliner Numismatische Forschungen Neue Folge 11 (2014) 227-231.

Webportale:
http://numismatics.org/ocre/id/ric.1(2).aug.398

Der Augurenstab hinter dem Porträt der Vorderseite ist zwar ein Priestergerät, kann aber auch auf das Imperium des Princeps hinweisen. Die Rückseite zeigt Augustus im Habitus des Opfernden. Kaum erkennbar - und bislang von der Forschung übersehen - wurde der Krummstab in der Hand des Augustus (Küter 2014). Vor der Brust gehalten, ist er überaus schlecht erkennbar. Vermutlich wurde der Lituus in den bereits fertigen Stempel eingeschnitten. Innerhalb des Prägejahres 13 v. Chr. wäre ein denkbarer Anlass für solch eine kurzfristige Änderung der vermutete Tod des M. Aemilius Lepidus. Lepidus war seit 44 v. Chr. Pontifex Maximus, lebte jedoch in der Verbannung. Lepidus war der Grund, warum Augustus die (auf Lebenszeit verliehene) Würde eines Oberpriesters nicht besaß. Mit dessen Tod wurde der Weg für Augustus frei, um die langersehnte Würde zuerkannt zu bekommen. Die 'Extraportion Pietas', die dem Bild durch den Augurenstab zukommt, könnte eine entsprechende Erwartungshaltung ausdrücken, dass nunmehr Augustus auch auf sakralem Gebiet führend sein werde. Da von dem vorliegenden Münztyp deutlich mehr Exemplare vorliegen, auf denen der Lituus vorhanden ist, als solche, auf denen er fehlt, ist davon auszugehen, dass der Typ mit Krummstab und Simpuvium den Normaltypus vertritt. Die Münze ist mithin als RIC I² Nr. 398 anzusprechen, während die Augustusdarstellung ohne Krummstab als Variante zu bezeichnen ist.

Fotograf Vorderseite: Reinhard Saczewski
Fotograf Rückseite: Reinhard Saczewski

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1918/335 Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18207800

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