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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18211797. Aufnahme durch Reinhard Saczewski.

Syrakus

Münzstand: Stadt

Nominal: Tetradrachme

Datierung: ca. 413-406 v. Chr.

Land: Italien
Münzstätte: Syrakus (Sicilia)

Vorderseite: Viergespann (quadriga) im Galopp nach l., Nike fliegt nach r. mit Siegeskranz auf Lenkerin, die in erhobener r. Hand eine Peitsche (kentron) hält, zu. Unter doppelter Abschnittslinie Ähre nach l.
Rückseite: [ΣΥΡ]-Α-Κ-ΟΣΙΩΝ. Athenakopf fast frontal, leicht nach l. gewendet, mit ornamental verziertem Helm mit Helmbusch, darunter lockiges offenes Haar, und eine Perlenkette. Darum vier Delphine, teils aus den Haaren auftauchend. Signatur auf Helmkessel ΕΥ-Κ-ΛΕΙΔΑ.

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 17,06 g, 28 mm, 12 h

Stempelschneider:
Eukleidas

Vorbesitzer:
Arthur Löbbecke (25.10.1850 - 17.04.1932) bis 1906

Literatur: L. O. T. Tudeer, Die Tetradrachmenprägung von Syrakus in der Periode der signierenden Künstler (1913) Nr. 58 c (dieses Stück, 413-399 v. Chr.); A. Berthold - B. Weisser, Athen und Syrakus. Wirtschaftliches Denken und geniale Künstler, in: J. Völlnagel - M. Wullen (Hrsg.), Unsterblich! Der Kult des Künstlers (2008) 29 Abb. 10 (dieses Stück, 410-399 v. Chr.); C. M. Kraay, Archaic and Classical Greek Coins (1976) Nr. 811 (ca. 410 v. Chr.); Μ. R.-Alföldi, Eukleidas - ein Goldschmied?, in: H. Nilsson (Hrsg.), Florilegium Numismaticum. Studia in honorem U. Westermark edita (1992) 357-362 Taf. 1, 8; G. E. Rizzo, Saggi preliminari su l'arte della moneta nella Sicilia greca (1938) 79-103. - Zur Frage der Datierung: Chr. Boehringer, Zu Finanzpolitik und Münzprägung des Dionysios von Syrakus, in: Festschrift für M. Thompson (1979) 9-15; R. R. Holloway, La struttura delle emissioni di Siracusa nel periodo dei „signierende Künstler“, Annali dell'Istituto Italiano di Numismatica 21-22, 1974/1975, 41-48; T. Visser, Die Athena Parthenos des Phidias auf den Tetradrachmen des Eukleidas von Syrakus - Eine griechische Evocatio-Vorstellung, QT 23, 1994, 93-98.

Der Stempelschneider Eukleidas schnitt zwei sehr ähnliche Ansichten dieses Athenakopfes, die sich in der Anordnung der Delphine, der Drehung des Kopfes und der Verzierung des Helmes unterscheiden. Diese erste Darstellung en face auf Münzen rief zahlreiche Nachahmungen in anderen Städteprägungen hervor. Dieses Exemplar zeigt bereits eine leichte Stempelverletzung unter der Nase der Athena. Fast alle bekannten Exemplare aus den beiden Stempeln des Eukleidas mit der Athena in der Vorderansicht zeigen Stempelverletzungen und Brüche, was daher rührt dass der Frontalkopf im hohen Relief nicht für die Verwendung als Oberstempel, den der Prägeschlag direkt trifft, geeignet war. Deshalb schnitt der Stempelschneider Kimon wenig später einen Frontalkopf der Arethusa für eine Münzvorderseite, d. h. einen Unterstempel, von Syrakus. Dieser wird um 405 v. Chr. datiert und gilt als direkter Nachfolger des vorliegenden Athenakopfes.

Fotograf Vorderseite: Reinhard Saczewski
Fotograf Rückseite: Reinhard Saczewski

Münzpatenschaft: Ulf Maria Künker

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1906 Löbbecke Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18211797

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