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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18215324. Aufnahme durch Reinhard Saczewski.

Augustus

Münzstand: Antike Herrscherprägung, Münzherr: Gaius Iulius Caesar (Octavianus), seit 27 v. Chr. Augustus (23.09.63 v. - 19.08.14 n. Chr.)

Nominal: As

Datierung: 12-nach 10 v. Chr.

Land: Frankreich
Münzstätte: Lyon (Gallia)

Vorderseite: CAESAR - [PONT MAX]. Kopf des Augustus mit Lorbeerkranz nach r.
Rückseite: ROM ET AV[G]. Altar der Roma und des Augustus, flankiert von Säulen mit Victorien. Altarfront mit Eichenkranz (corona civica) zwischen Lorbeerzweigen und männlichen Gestalten (Lares?). Oben rechteckige Gegenstempel P P und VAR sich überschneidend.

Herstellung: geprägt


Sekundäre Merkmale: mit Gegenstempel

Münze, Bronze, 9,82 g, 27 mm, 12 h

Dargestellte/r:
Gaius Iulius Caesar (Octavianus), seit 27 v. Chr. Augustus

Vorbesitzer:
Benoni Friedländer (04.06.1773 - 17.02.1858)

Literatur: H. Willers, Die Münzen der römischen Kolonien Lugudunum, Vienna, Cabellio und Nemausus, Numismatische Zeitschrift 1902, 79-138. 91 Nr. 7 (datiert 12-2 v. Chr.); BMCRE I 92 Nr. 549-560 (datiert 10-6? v. Chr.); J.-B. Giard, Le Monnayage de l'Atelier de Lyon. Des origines au règne de Caligula (43 avant J.-C. - 41 après J.C.) (1983) 98 f. Nr. 73 (datiert 10-7? v. Chr.); RIC I² Nr. 230 (datiert ca. 15-nach 10 v. Chr.); BNat I³ Nr. 1472-1631 (datiert 10-7? v. Chr.); J. van Heesch, Proposition d'une nouvelle datation des monnaies en bronze à l'autel de Lyon frappées sous Auguste, BSFN 1993, 535-538 (datiert 7-3 v. Chr.); M. Amandry - S. Estiot - G. Gautier, Le monnayage de l'Atelier de Lyon (43 av. J.-C. - 413 apr. J.-C.). Supplément II (2003) 15-17. - Zu den Gegenstempeln vgl. R. Martini, Collezione Pangerl. Contromarche Imperiali Romane (Augustus-Vespasianus). Nomismata 6 (2003) 62. 98; RIC I² 10 f.

Webportale:
http://numismatics.org/ocre/id/ric.1(2).aug.230

Der untere Gegenstempel P(ater) P(atriae) weist zwischen beiden Lettern einen Palmzweig auf und wird von Martini an den Beginn der Regierung des Caligula 37 n. Chr. angesetzt, weil dieser als zweiter römischer Kaiser den Titel Gallien beigelegt hatte, er 12 v. Chr. einen Altar für Roma und 'Vater des Vaterlandes' angenommen hatte, vgl. Martini (2003) 62. Da aber der zweite, jüngere Gegenstempel VAR dem P. Quinctilius Varus zuzuweisen ist [anders Martini (2003) 98], der von 7 bis 9 n. Chr. Statthalter in Germanien war, erscheint die These Giards, das P P beziehe sich auf die Annahme des Titels unter Augustus am 5. Februar 2 v. Chr. glaubwürdiger (BNat I³ 27 und Anm. 1). - Durch Livius, Periochae 139 wird überliefert, dass, nachdem Nero Claudius Drusus den Aufruhr in Gallien beigelegt hatte, er 12 v. Chr. einen Altar für Roma und Augustus am Zusammenfluss von Rhone und Saône in Lugdunum weihte. Von Sueton, Claudius 2,1 wird zudem der 1. August als Datum genannt, der Tag an dem auch Kaiser Claudius Geburtstag hatte. Die Rückseite der Münze gibt mit der Bürgerkrone (corona civica) und den Lorbeerbäumen Ehrungen für Augustus wieder, die ihm 27 v. Chr. zuteil wurden. Deshalb sind die beiden Figuren auf dem Altar als Laren anzusprechen, die in der Selbstdarstellung des Augustus häufiger auftreten.

Fotograf Vorderseite: Reinhard Saczewski
Fotograf Rückseite: Reinhard Saczewski

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1861 Friedländer Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18215324

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