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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18215461. Aufnahme durch Reinhard Saczewski.

Delphi

Münzstand: Stadt

Nominal: Tridrachme

Datierung: ca. 480-470 v. Chr.

Land: Griechenland
Münzstätte: Delphi (Phokis)

Vorderseite: ΔΑΛΦΙΚΟΝ. Zwei antithetische Trinkhörner (rhyta) in Form von Widderköpfen aus Metall, über den Öffnungen springt jeweils ein Delphin.
Rückseite: Viergeteiltes Quadratum incusum, die Außenlinien der Quadrate verjüngen sich zum Zentrum hin. In jedem der vier Quadrate wirbelförmig versetzt ein Delphin und jeweils in der Ecke unter diesem eine Palmette.

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 18,05 g, 24-27 mm


Vorbesitzer:
Vizekonsul Peter Julius Loytved (Löytved) (1836-) bis 1884

Literatur: Friedländer - von Sallet Nr. 65 a (dieses Stück); A. von Sallet, Die Erwerbungen des Königl. Münzcabinets vom 1. April 1884 bis zum 1. April 1885, ZfN 13, 1885, 61 f. Taf. 3,1 (dieses Stück); F. Imhoof-Blumer - O. Keller, Tier- und Pflanzenbilder auf Münzen und Gemmen des klassischen Altertums (1889) 20 Nr. 24 Taf. 3 (dieses Stück); K. Regling, Die antike Münze als Kunstwerk (1924) Nr. 189 Taf. 7 (dieses Stück); Schultz (1997) Nr. 51 (dieses Stück, um 480-470 v. Chr.); C. M. Kraay - M. Hirmer, Greek Coins (1966) 338 Nr. 461 Taf. 146; P. R. Franke - M. Hirmer, Die griechische Münze ²(1972) 102 f. Nr. 461 Taf. 146 (Exemplar Paris); C. M. Kraay, Archaic and Classical Greek Coins (1976) 121 Nr. 413 Taf. 22 (um 475 v. Chr.).

Das Rückseitenmotiv dieser sehr seltenen Münze wurde unterschiedlich interpretiert. Während C. M. Kraay lediglich eine ausgeschmückte Erweiterung des archaischen quadratum incusum erkennen möchte, sehen Peter Robert Franke und andere die Decke des Apollontempels von Delphi in einem Ausschnitt dargestellt. Bei den Widderrhyta auf der Vorderseite könnte es sich um kostbare Votive handeln, die nach dem Sieg in den Perserkriegen in den Tempel geweiht wurden. Das Nominal wurde früher als besonders schwere Tetradrachme bezeichnet, nach C. M. Kraay (1976) handelt es sich aber um eine äginetische Tridrachme, die sonst für Delphi unbekannt ist und nur durch eine plötzlich vorhandene große Menge an Edelmetall im Heiligtum zu erklären ist. Auch diese Beobachtung führt zu der Annahme, die Emission als eine Sonderprägung im Zusammenhang mit der Perserbeute zu deuten.

Fotograf Vorderseite: Reinhard Saczewski
Fotograf Rückseite: Reinhard Saczewski

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1884/194 Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18215461

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