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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18216583. Aufnahme durch Dirk Sonnenwald.

Kaunos

Münzstand: Stadt

Nominal: Stater

Datierung: ca. 450-410 v. Chr.

Land: Türkei
Münzstätte: Kaunos (Karien)

Vorderseite: Iris im Knielauf nach l., den Kopf nach r. in das Profil zurückgewendet. Sie trägt ein faltenreiches, gegürtetes Gewand (chiton). Die Flügel sind wie die Arme an beiden Seiten des Körpers ausgestreckt. In den Händen hält sie einen Heroldstab (kerykeion) und Kranz.
Rückseite: Ein dreieckiges Objekt (Kultstein?) mit zwei Schlaufen an der Spitze wird von jeweils einem vogelartigen Wesen flankiert. Im l. F. ein Δ (auf der Spitze stehend). Das Ganze in vertieftem quadratum incusum.

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 11,55 g, 20-23 mm, 12 h

Veräußerer (an Museum):
Paulos Ioannes Lambros

Literatur: J. N. Svoronos, Sternbilder als Münztypen, ZfN 16, 1888, 219 Taf. 10, 5 (dieses Stück, Mallos in Kilikien zugewiesen); K. Regling, Die antike Münze als Kunstwerk (1924) Nr. 272 Taf. 12 (dieses Stück); C. M. Kraay - M. Hirmer, Greek Coins (1966) 360 Nr. 637 Taf. 187 (dieses Stück, unbestimmt karisch, 450-430 v. Chr.); Schultz (1997) Nr. 102 (dieses Stück, unbestimmte Münzstätte in Karien, 450-430 v. Chr.); K. Konuk, The Early Coinage of Kaunos, in: R. Ashton - S. Hurter (Hrsg.), Studies in Greek Numismatics in Memory of M. J. Price (1998) 208 Nr. 95 a Taf. 49 (dieses Stück, 430-410 v. Chr., Kaunos zugewiesen). Vgl. zum karischen Buchstaben: M. Meier-Brügger, Zu den Münzlegenden von Karien, Kadmos 37, 1998, 42-46.

Der wie ein auf dem Kopf stehendes griechisches Delta aussehende karische Buchstabe bedeutet 'Kh'. Khbid lautete der Stadtname von Kaunos auf karisch. Die weibliche Figur der Münzvorderseite wurde auf Grund eines Kranzes in ihrer Hand als Nike identifiziert. Konuk (1998) benennt sie aber als Iris, da sie in der anderen Hand ein Kerykeion trägt, welches nicht zu den Attibuten Nikes, wohl aber zu jenen von Eirene oder Iris gehört. Iris wird gewöhnlich mit Kranz und Kerykeion als Botin der Götter gezeigt, Konuk sieht eine Verbindung zwischen der Götterbotin und Personifikation des Regenbogens und dem Kultstein, der auf der Rückseite gezeigt ist. Häufig wurden nämlich Meteoriten als heilige Steine verehrt, da man glaubte sie seien direkt von den Göttern gesandt. Bei dem Δ auf dem Kopf handelt es sich um einen karischen Buchstaben, der wohl einem K entspricht. Dadurch wird eine Zuschreibung an die Münzstätte Kaunos, eine Stadt mit großem Hafen und ein Warenumschlagplatz im südwestlichen Kleinasien, wahrscheinlich.

Fotograf Vorderseite: Dirk Sonnenwald
Fotograf Rückseite: Dirk Sonnenwald

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1873/337 Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18216583

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