https://ikmk.smb.museum/object?id=18217389
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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18217389. Aufnahme durch Reinhard Saczewski.
Röm. Republik: L. Marcius Censorinus
Münzstand: Stadt
Nominal: Denar (ANT)
Datierung: 82 v. Chr.
Land: Italien
Münzstätte: Rom (Italia)
Vorderseite: Kopf des Apollo mit Lorbeerkranz nach r.
Rückseite: L CENSOR. Marsyas steht mit erhobenem r. Arm nach l. und trägt über der l. Schulter einen Weinschlauch. Hinter ihm eine Säule mit Statue der Victoria.
Herstellung: geprägt
Münze, Silber, 4,06 g, 17 mm, 8 h
Münzmeister (MM Ant):
Lucius Marcius Censorinus
Vorbesitzer:
Benoni Friedländer (04.06.1773 - 17.02.1858) bis 1858
Literatur: RRC Nr. 363,1 d (82 v. Chr.).
Webportale:
http://numismatics.org/crro/id/rrc-363.1d
Die vorliegende Prägung bezeugt die Vielschichtigkeit von Familienwerbung auf republikanischen Münzen. Der Apollo der Vorderseite nimmt auf die Stiftung der Ludi Apollinares 212 v. Chr. Bezug. Den rückseitig präsentierten, weinseligen Marsyas kann man auf verschiedene Weise deuten: Bezogen auf den Münzmeister als lautmalerische Anspielung auf den Familiennamen Marcius; alternativ als Hinweis auf eine reklamierte mythische Abstammung - vor allem aber als als Hinweis auf die bekannte Statue auf dem Forum Romanum. Diese galt als Freiheitssymbol und etablierte sich sich in der Münzprägung der Kolonien als Zeichen des italischen Rechts. Die zweite gezeigte Statue, eine Figur auf einer Säule, wird gemeinhin als Victoria gedeutet. Der ebenfalls diskutierte Bezug auf die Columna Maenia [dazu etwa M. Sehlmeyer, Stadtrömische Ehrenstatuen aus republikanischer Zeit (1999) 56 f.] ist wenig wahrscheinlich, da auf einigen Abschlägen eine Andeutung von Flügeln durchaus zu erkennen ist (z. B. Objektnummer 18217392). Wahrscheinlich handelt es sich um ein Monument, das von der Familie der Marcii selbst aufgestellt worden war, möglicherweise in Zusammenhang mit einem Seesieg eines mittelrepublikanischen Feldherren der Familie [Crawford (1974) 361]. Denn schon die etwas älteren Bronzeprägungen des C. Marcius Censorinus, die Asses Crawford Nr. 346/3-4 aus dem Jahr 88 v. Chr., hatten in jeweils unterschiedlichem Zusammenhang eine Victoriastatue auf einer tordierten Säule gezeigt.
Fotograf Vorderseite: Reinhard Saczewski
Fotograf Rückseite: Reinhard Saczewski
Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1861 Friedländer Zugangsjahr 1861 Zugangsart Kauf
Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18217389
Permalink: https://ikmk.smb.museum/object?id=18217389
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