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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18224391. Aufnahme durch Reinhard Saczewski. Medailleur/in: Andreas Vestner, Georg Wilhelm Vestner.

Vestner, Georg Wilhelm (?): Christiane Mariana von Ziegler, 1733

Vorderseite: CHRISTIANA MARIANA A ZIEGLER. Brustbild der Dichterin Christiana Mariana von Ziegler mit hochgestecktem Haar, Ohrgehängen und Lorbeerkranz nach rechts. Unten am Rand Signatur C PR S C M (cum Privilegio Sacrae Caesarae Majestatis).
Rückseite: LAVRVS FACVLT PHILOS VITEMBERG POETICA // TRIBVTA DIE / XVII OCTOBR / MDCCXXXIII. Umschrift und Text in drei Zeilen im Abschnitt. Zwischen zwei unten gekreuzten Lorbeerzweigen aufgeschlagenes Buch mit griechischer Schrift AYΔHΘEIH ('Dem göttlichen Gesange'), Hesiod, Theogonie 31. Unten die Signatur VESTNER F.

Herstellung: geprägt

Medaille, Silber, 20,80 g, 41 mm, 12 h
Datierung: 1733

Medailleur/in:
Georg Wilhelm Vestner
Andreas Vestner
Dargestellte/r:
Christiane Mariana von Ziegler

Literatur: F. Bernheimer, Georg Wilhelm Vestner und Andreas Vestner. Zwei Nürnberger Medailleure (1984) 295 Nr. 478; C. Laverrenz, Die Medaillen und Gedächtniszeichen deutscher Hochschulen II (1887) 31 Nr. 87.

Die als Christina Mariana von Ziegler bekannt gewordene Dichterin ist am 29. Juni 1695 als Tochter des 1701 zum regierenden Bürgermeister von Leipzig gewählten Juristen Franz Conrad Romanus in der Messestadt geboren worden. Mit 16 Jahren heiratet sie Heinrich Levin von Könitz, nach dem Tode des Gatten 1715 in zweiter Ehe den Hauptmann Georg Christoph von Ziegler. Die Familie wohnte in der Nähe von Erfurt. Nach dem Tod Zieglers kehrte sie wieder in ihre Heimatstadt zurück und führte dort einen literarisch-musikalischen Salon, in dem u. a. Johann Sebastian Bach und Christoph Gottsched verkehrten. Bach vertonte mehrere ihrer geistlichen Kantaten. Am 15. November 1730 wird sie auf Gottscheds Veranlassung als erstes weibliches Mitglied in die 'Deutsche Gesellschaft' in Leipzig aufgenommen. In verschiedenen Texten setzt sie sich für die Gleichwertigkeit der Geschlechter ein und beteiligt an den Diskussionen um die Stellung der Frau in der Gesellschaft. Am 17. Oktober 1733 wird Christiana Mariana Ziegler von der Universität Wittenberg zur 'poeta laureata' gekrönt, Prägeanlass für diese Medaille, ihr preisgekröntes Gedicht 'Die Zufriedenheit eines Landes, das nach einem schweren Kriege durch den Frieden wieder erfreuet wird'. 1741 heiratet sie den an die Universität Frankfurt an der Oder berufenen Wolf Balthasar Adolph von Steinwehr und zieht mit ihm nach Frankfurt. Am 30. Mai 1760 stirbt sie dort. Die Medaille wurde von dem vom Kaiser privilegierten Medailleur Georg Wilhelm Vestner (oder seinem Sohn Andreas) gefertigt.

Fotograf Vorderseite: Reinhard Saczewski
Fotograf Rückseite: Reinhard Saczewski

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession Ohne Nummer Zugangsart Zugang ungeklärt

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18224391

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