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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18225087. Aufnahme durch Dirk Sonnenwald.

Münzgewicht

Münzstand: Königtum (MA/NZ)

Nominal: 2 Louis d'or

Datierung: 1768

Land: Deutschland
Münzstätte: Berlin (Brandenburg)

Vorderseite: Adler in bekrönter Rocaille mit FR auf der Brust, Zepter und Reichsapfel haltend. Links dahinter Lanze, Fahne und Kanonenrohr. Rechts dahinter Sponton, Lanze, Fahne und Kanonenrohr.
Rückseite: EIN / DOPPELT / LOUIS D'OR / PASSIR=/GEWICHT / 1768. Aufschrift und Jahreszahl in sechs Zeilen. Unten eine vierblättrige Blüte.
Rand: Blätterrand

Herstellung: geprägt

Münzgewicht, Messing, 13,24 g, 27 mm, 12 h

Veräußerer (an Museum):
C. G. Thieme, Münzen-Handlung

Literatur: L. Tewes, Die Passier- und Normgewichte für die preußischen Goldmünzprägungen von 1750-1870, Numismatische Hefte 36, 1987, 61-89 Nr. 15; ders., Die Geschichte der Berliner Goldmünzwaagen - ihre Fabrikation und Eichung, BBPN 1, 1990, 7-61; M. Olding, Die Münzen Friedrichs des Großen ²(2006) Nr. 496; B. Kluge - M. Alram (Hrsg.), Goldgiganten. Das große Gold in der Münze und Medaille. Das Kabinett 12 (2010) 49 Abb. 3.3 (dieses Stück).

Das Münzgewicht zu einem doppelten Louisdor ist ein Passiergewicht, es gibt das Mindestgewicht an, das die Goldmünze haben muss, um angenommen zu werden. Liegt das Gewicht der geprüften Münze unter dem des Passiergewicht, ist sie zu leicht und wurde ausgesondert. Wichtig und unverzichtbar für den Umgang mit allen Goldprägungen war die Feststellung des richtigen Gewichts, da im Gegensatz zu unseren heutigen modernen Prägungen, eine Nennung des Zahlwertes auf der Münze entweder gar nicht vorhanden oder nicht jedem verständlich bzw. die Edelmetallmenge äquivalent der Wertbezeichnung war. Diesbezügliche gesetzliche Festlegungen konnten mittels Goldmünzwaagen im Handel kontrolliert werden. So sehen wir auf Darstellungen in der bildenden Kunst neben Kaufleuten und ihrem angehäuften (Gold-) Geld auch sehr oft Goldmünzwaagen und Gewichtsstücke. Diese Gewichte beinhalten meistens ein gewisses Remedium, das eine gesetzlich zugelassene Differenz zum Normgewicht berücksichtigt. Passend zu den unterschiedlichsten Goldnominalen haben privilegierte Goldwaagenhersteller neben den Waagen Passier- oder Normgewichte gefertigt. Auf diesen Messinggewichten können wir die in ihrer Zeit gängigen Goldmünzsorten (meist in Abkürzungen) noch heute ablesen, wie z. B. Sovereign, Guinea, Louisdor, Friedrichsdor, Dukat oder Krone. In Preußen beispielsweise setzten sich seit 1750 auf staatliche Veranlassung die in der Königlichen Münze gefertigten, so genannten 'Gewichtssteine' als Norm- und Passierstücke zur Gewichtskontrolle durch.

Fotograf Vorderseite: Dirk Sonnenwald
Fotograf Rückseite: Dirk Sonnenwald

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1896/274 Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18225087

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