https://ikmk.smb.museum/object?id=18236428

   

Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18236428. Aufnahme durch Reinhard Saczewski. Medailleur/in: Matthes Gebel.

Gebel, Matthes: Leonhard von Eck, 1543

Vorderseite: LEONHART VON EGK-H. Drapiertes Brustbild des Leonhard von Eck mit Mütze nach rechts.
Rückseite: MEMORARE / NOVISSIMA / MDXXXXIII. Dreizeilige Aufschrift in einem gebundenen Kranz. Unten der behelmte Wappenschild.

Herstellung: gegossen

Medaille, Bronze, 69,53 g, 52x53 mm
Datierung: 1543

Medailleur/in:
Matthes Gebel
Dargestellte/r:
Leonhard von Eck

Literatur: P. Arnold, Medaillenbildnisse der Reformationszeit (1967) 43 Abb. 9; G. Habich, Die deutschen Schaumünzen des XVI. Jahrhunderts I-2 (1931) 173 Nr. 1239 Taf. 141,9 (dieses Stück); E. Ščukina, Nemeckie medali XVI veka: katalog kollekcii = German medals of the 16th century (2011) 82 Nr. 102; A. Suhle, Die deutsche Renaissance-Medaille (1950) 61 f. Taf. 24,6.

Die Porträtmedaille stellt den einflussreichen süddeutschen Diplomaten in einem pelzverbrämten, gefälteltem Gewand und einer Mütze mit Ohrenklappen nach rechts gewandt dar. Die Rückseite des Bronze-Exemplares zeigt in einem mit Bändern umwundenen vollen Blätterkranz unten den Wappenschild mit Helm, Decken und Kleinod, darüber Schrift in drei Zeilen. Bereits 1527 entstand auf den damals 46-jährigen ehrgeizigen Politiker eine Porträtmedaille, die seine Büste mit modischer Mütze nach links zeigt. Bei dem jüngeren Eck ist das energische Kinn noch ausgeprägter und dieses frühere Porträt (Habich Nr. 954) lässt seinen unnachgiebigen und zielstrebigen Charakter noch besser als auf dem Altersbildnis von 1543 erkennen, das hinter der Person eher einen bäuerlichen Typ vermuten lässt. Der aus niederem Adel stammende Leonhard von Eck (auch Leonhart von Egkh) war 1480/1481 in Kelheim geboren worden. Nach Studium in Ingolstadt und Siena trat er in die Dienste des Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, 1519 ging er an den Hof des Herzogs Wilhelm IV. von Bayern. Seine Bemühungen um die Wahl seines Herrn zum römischen König waren nicht von Erfolg gekrönt, aber er bestimmte über drei Jahrzehnte als wichtigste Persönlichkeit des Hofes die bayerischen Geschicke und legte so den Grundstein für die wichtige Stellung Bayerns innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Er zählte zu den größten Grundbesitzern in Bayern, förderte die Universität in Ingolstadt und fungierte als Wegbereiter für die Schaffung von Zentralbehörden in einem modernen Staatsapparat. Eck starb 1550 in München und wurde in seiner Heimatstadt beigesetzt.

Fotograf Vorderseite: Reinhard Saczewski
Fotograf Rückseite: Reinhard Saczewski

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession Ohne Nummer Zugangsart Zugang ungeklärt

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18236428

Permalink: https://ikmk.smb.museum/object?id=18236428