https://ikmk.smb.museum/object?id=18237485


Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18237485. Aufnahme durch Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann).

Tarraco

Münzstand: Stadt

Nominal: Semis

Datierung: 2 v.-14 n. Chr.

Land: Spanien
Münzstätte: Tarragona (Tarraco) (Hispania)

Vorderseite: CAESA[RES] / GE[M]. Gaius und Lucius Caesar stehen in der Toga mit verhülltem Kopf (capite velato) in der Vorderansicht. Zwischen ihren je ein Schild, den sie mit einer Hand festhalten.
Rückseite: C V T / TAR. Stier nach r.

Herstellung: geprägt

Münze, Bronze, 4,06 g, 18 mm, 6 h

Dargestellte/r:
Gaius Caesar
Lucius Caesar

Vorbesitzer:
Arthur Löbbecke (25.10.1850 - 17.04.1932)

Literatur: RPC I Nr. 211,36 (dieses Stück) (nach 2 v. Chr.); J. Benages i Olivé, Les monedes de Tarragona (1994) 172 Nr. 4 (2 v.-4 n. Chr.).

Webportale:
https://rpc.ashmus.ox.ac.uk/coins/1/211/36

Dieser interessante Münztyp der Colonia Iulia Urbs Triumphalis Tarraco ist direkt von den Reichsprägungen RIC I² Nr. 205 ff. aus Lugdunum abhängig. Deren Ausgabe ab 2 v. Chr. gibt einen Terminus post quem für die hispanische Nachahmung. Im Vergleich zum Vorbild fehlen hier die beiden Speere sowie die Priesterattribute (Lituus und Simpulum). Dennoch steht auch hier die Präsentation der Principes Iuventutis als potentielle Nachfolger des Augustus im Vordergrund. Vgl. zum Vorbild: R. Wolters, Gaius und Lucius Caesar als designierte Konsuln und principes iuventutis. Die lex Valeria Cornelia und RIC I² 205 ff., Chiron 32, 2002, 297-323. Analog zu den Prägungen aus Lugdunum [s. Wolters (2002) 303] darf auch in Tarraco Gaius Caesar als älterer und ranghöherer der Brüder in der rechten Figur erkannt werden, da hier der Schild im Vordergrund steht. Das Jahr 4 n. Chr. ist das Todesjahr des Gaius Caesar und wird oft als letztmögliches Prägejahr für die hispanische Prägung angesehen. Eine spätere Datierung kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, da genau jene Elemente, welche auf den Lugdunumprägungen einen engen Zeitbezug besitzen (Aufschrift mit Angabe der Designation als Konsuln, Lituus als Verweis auf das Augurat des Lucius 2 v. Chr., Simpuvium als Verweis auf das Pontifikat des Gaius 5 v. Chr.), hier getilgt worden sind. Möglicherweise drückt sich darin der Wunsch nach einer eher überzeitlichen Darstellung aus. Dies könnte Bestätigung in der eigentümlichen (und inhaltlich nicht zutreffenden!) Aufschrift CAESARES GEMELLI finden: Sie rückt die Knaben in die Nähe der Dioskuren und könnte andeuten, dass beide jungen Männer schon nicht mehr am Leben waren.

Fotograf Vorderseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)
Fotograf Rückseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1906 Löbbecke Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18237485

Permalink: https://ikmk.smb.museum/object?id=18237485