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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18237915. Aufnahme durch Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann).

Mauretanien: Iuba II.

Münzstand: Antike Herrscherprägung, Münzherr: Iuba II. (25 v.-23 n. Chr.), König von Mauretanien (um 50 v.-23 n. Chr.)

Nominal: Denar (ANT)

Datierung: 18/19 n. Chr.

Land: Algerien
Münzstätte: Caesarea (Iol) (Mauretania)

Vorderseite: REX IVBA. Kopf des Iuba II. mit Löwenskalp nach r. Im Nacken eine Keule.
Rückseite: R XXXXIII [im Regierungsjahr 43]. Vor einem täniengeschmückten Füllhorn ein Capricorn mit Ruder und Globus.

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 2,86 g, 18 mm, 1 h

Dargestellte/r:
Iuba II. (25 v.-23 n. Chr.), König von Mauretanien

Vorbesitzer:
Arthur Löbbecke (25.10.1850 - 17.04.1932) bis 1906

Literatur: J. Mazard, Corpus Nummorum Numidiae Mauretaniaeque (1955) 92 Nr. 215; D. Salzmann, Zur Münzprägung der mauretanischen Könige Juba II. und Ptolemaios, Madrider Mitteilungen 15, 1974, 174-183. 174-176; J. Alexandropoulos, Les monnaies de l'Afrique antique (400 av. J.-C. - 40 ap. J.-C.) (2007) 420 Nr. 180; M. Spoerri-Butcher, Le monnayage d'argent émis par le roi Juba II de Maurétanie (I): Catalogue des monnaies datées, SNR 94, 2015, 33-114. 73 Typ 45 Nr. 516 Taf. 16 (dieses Stück).

Der Löwenskalp auf dem Avers erinnert an die mythische Genealogie Iubas II. Der König behauptete, von dem Herculessohn Sophax abzustammen und reklamierte damit göttliche Ahnen für sich. Seine Gattin Kleopatra Selene beanspruchte für sich, sogar über beide Elternteile von Hercules abzustammen - pikanterweise eben auch über ihren Vater Marcus Antonius [dazu: D. W. Roller, The World of Juba II and Kleopatra Selene (2003) 154 f.]. Anders als sein Vater Iuba I. nimmt Iuba II. die Herculesangleichung nicht über die Physiognomie vor, sondern über Attribute, hier den Löwenskalp. Dies gibt dem König die Freiheit, sein Gesicht stark an das augusteische Ideal anzugleichen (vgl. K. Fittschen, Die Bildnisse der mauretanischen Könige und ihre stadtrömischen Vorbilder, Madrider Mitteilungen 15, 1974, 156-173. 167) und auf subtile Art seine Verehrung des - mittlerweile verstorbenen - Augustus auszudrücken. Ähnlich ist die rückseitige Motivkombination zu verstehen, welche Wohlfahrt (Füllhorn) und Weltherrschaft (Globus, Ruder) mit dem Nativitätsgestirn des Princeps verbindet und damit von Rom abhängig macht. Auch darin, dass die Gestaltung von Edelmetallprägungen des Augustus abhängt (vgl. RIC I² Nr. 125-130. 541. 547-548), ist eine Ehrung zu erkennen.

Fotograf Vorderseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)
Fotograf Rückseite: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1906 Löbbecke Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18237915

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