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Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18247134. Aufnahme durch Reinhard Saczewski. Medailleur/in: Raimund Faltz.

Faltz, Raimund: Akademie der Künste, 1701-1703

Vorderseite: FRIDER PRIMVS D G REX BORVSSIAE. Brustbild Friedrichs I. im Harnisch mit belorbeerter Allongeperücke und umgelegtem Mantel nach rechts. Am Armansatz die Signatur R FALTZ.
Rückseite: VIRTVTI PRAEMIA PONIT // MVNIFICENTIA / PRINC [Er setzt Belohnungen für Tüchtigkeit aus Fürstliche Freigiebigkeit]. Herakles mit Löwenfell auf dem Rücken, goldenen Äpfeln und Keule, im Garten der Hesperiden, im Hintergrund unter dem Apfelbaum liegt der erlegte Drachen. Auf der Bodenleiste die Signatur R F.

Herstellung: geprägt

Medaille, Silber, 132,77 g, 65 mm, 12 h
Datierung: 1701-1703

Medailleur/in:
Raimund Faltz
Dargestellte/r:
Friedrich III./I. (1688-1713), Kurfürst von Brandenburg, seit 1701 König in Preußen

Literatur: Numophylacii Ampachiani, Sectio III. d. i. Verzeichniss der von dem verstorb. Domdechant zu Wurzen und Domkapitular zu Naumburg an der Saale Herrn Stifts-Regierungsrath Christian Leberecht von Ampach hinterlassenen Münz- und Medaillen-Sammlung, Dritte Abtheilung (1835) 110 Nr. 11056; J. Menadier, Schaumünzen des Hauses Hohenzollern (1901) Nr. 205; G. Brockmann, Die Medaillen Joachim I. - Friedrich Wilhelm I. 1499-1740 (1994) Nr. 479 (dieses Stück erwähnt); W. Steguweit, Raimund Faltz Medailleur des Barock. Berliner Numismatische Forschungen Neue Folge 9 (2004) Nr. 39 mit Abb. (dieses Stück).

Leibniz entwarf den Plan einer (königlichen) Gesellschaft der Wissenschaften. Kurfürst Friedrich III. ließ am 10. Juli 1700 den Stiftungsbrief ausstellen, in dem er Leibniz zum Präsidenten bestellte. Krieg und umständlicher Bau bewirkten, dass erst 1710 die Einrichtung der Gesellschaft stattfand. Die vier Klassen beschäftigten sich mit Naturlehre (Arzneikunst und Chemie), die zweite mit Mathematik, Astronomie und Mechanik, die dritte mit Landesgeschichte und Verbesserung der deutschen Sprache, die vierte mit (orientalischer) Literatur. Jedes Jahr wurde ein Preis gestiftet für eine vorgegebene Aufgabe. Die Darstellung nimmt Bezug auf eine beliebte Heldensage der griechischen Mythologie: Der Heros Herakles hatte gegen heftige Widerstände und erlittene Unbill die goldenen Äpfel, die einst Hera und Zeus zur Hochzeit geschenkt bekamen, mit viel Einsatz und auch List gesichert und nach Mykene gebracht. Die Szene ist als Allusion auf Friedrich III. zu deuten, der sich nach den Feldzügen der Jahre 1689/90 der „Früchte“ seiner Siege erfreuen sollte. Zwar trägt Herkules wehrbereit die Keule, aber nur in der linken Hand, während die ausgestreckte rechte die goldenen Äpfel anbietet, eine Anspielung auf die kulturellen Aktivitäten seit den 90er Jahren. Mehrheitlich wird der Anlaß dieser Medaille mit Auszeichnungszwecken der Akademie der Künste und der Wissenschaften in Verbindung gebracht, obwohl die Medaille selbst keinen eindeutigen Hinweis darauf enthält. Die Zuweisung als Preismedaille geht auf eine zeitgenössische Darstellung im „Mercure Galant“ vom Februar 1700 zurück, nach der die Medaille auch Gelehrten für besondere Verdienste verliehen worden war. Entnommen aus: Akademie der Künste 1996, 45. Vgl. auch den Ausstellungskatalog Berlin und die Antike (1979) 138. Es gibt die Medaille auch mit der Bildnisvorderseite kombiniert, die Friedrich seit 1701 mit dem Königstitel zeigt [Steguweit (2004) 95 f.].

Fotograf Vorderseite: Reinhard Saczewski
Fotograf Rückseite: Reinhard Saczewski

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession Ohne Nummer Zugangsart Zugang ungeklärt

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18247134

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