Because of Copyright regulations we are prohibited from showing images of this object. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18248694. Photographs by Reinhard Saczewski. Medalist: Anna Franziska Schwarzbach (-Lobeck) registered by VG Bild-Kunst.

Schwarzbach, Anna Franziska: Mägdetaler, 1995

Obverse: Kopf einer Magd mit Haube in der Vorderansicht, umgeben von einer Scheinumschrift.
Reverse: KUNST. Ausschnitthaft die Schenkel und Scham einer Frau.
Rim: A. F. SCHWARZBACH

Production: cast

Medal, Iron, 54,96 g, 39 mm
Date: 1995

Medalist:
Anna Franziska Schwarzbach (-Lobeck)
Vendor (to Museum):
Anna Franziska Schwarzbach (-Lobeck)

Publications: A. Küter - B. Weisser, Kunst prägt Geld: MUSE MACHT MONETEN. Das Kabinett 16 (2016) 116 f. Nr. A 14 g mit Abb. (dieses Stück).

Die vorliegende Eisengussmedaille ist Bestandteil von Anna Franziska Schwarzbachs Projekt KUNST GELD. Sie ist als Kunstwährung der Stadt Magdeburg konzipiert und in einer Auflage von 12 Stück entstanden. Das Frauengesicht der Vorderseite ist gleichsam als sprechendes Wappen zu verstehen. Die weibliche Scham als Motiv wurde von Schwarzbach auch auf ihrem Kunst-Geld-Taler mit dem Titel 'Gründling', der ebenfalls zur Magdeburger Kunstwährung geschaffen wurde, gewählt. - Das eingangs erwähnte Projekt KUNST GELD wurde im Jahr 1992 von einer Gruppe Berliner Medailleure mit Schwarzbach als 'Rädelsführerin' gegründet. Aus der frustrierenden Situation, dass Kunstschaffen ständig nach dem Nutzwert befragt wurde und nur gewollt war, wenn es einen finanziellen Gewinn erwirtschaftete, rief Schwarzbach über die Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst das 'Kunst Geld 93'-Projekt ins Leben. Ziel war die Kreierung von 'Kunst-Währung' oder 'Kultur-Not-Geld'. Aus Briefen Schwarzbachs jener Zeit erfährt man über das Projekt Folgendes: '... eine Währung der Hoffnung, eine Währung in Spe (für alle Spe-Culanten, Picasso-Groschen)', deren Erlöse direkt den Künstlern zukommen sollte. Und nach den Künstlern dürften auch die Speck-Kulanten davon profitieren. Mit diesem künstlerischen Notgroschen sollte nicht allein auf die prekäre Lage der Kunstschaffenden aufmerksam gemacht werden, sondern er sollte eben auch zur Finanzierung, zur eigenständigen Deckung der Ausgaben, benutzt werden: Kunst schafft Kunst.' Dieses Kunstgeld dürfte dabei gerne, so Schwarzbach, auch von all jenen 'verkümmerten Seelen' erworben werden, die einem Ablasshandel gleich ihr Gewissen gegenüber der Kunst erleichtern wollten. Vom 10. bis 12. Juni 1993 wurde das 'Kunst-Geld' erstmals versteigert. So entstanden beispielsweise der 'Fitzenreiter-Pfennig', die 'Schwarzbach-Pfote', die 'Hoyer-Mark' oder der 'Bertram-Batzen'.

Photographer Obverse: Reinhard Saczewski
Photographer Reverse: Reinhard Saczewski

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 2014/300 Zugangsart Kauf

Recommended Quotation: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18248694

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