https://ikmk.smb.museum/object?id=18283601


Bilddateien sind lizenziert als Public Domain Mark 1.0. Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen, 18283601. Aufnahme durch Christian Stoess.

Sachsen-Altenburg?: Friedrich?

Münzstand: Herzogtum

Nominal: 1/24 Taler (Groschen)

Datierung: 1620

Land: Deutschland
Münzstätte:

Vorderseite: DEUS PROUIDEB. Das herzoglich-sächsische Wappen in Kartusche. Am Ende der Umschrift ein Zainhaken.
Rückseite: Z0 FER D G R I S A. Reichsapfel mit Wertzahl Z4.

Herstellung: geprägt

Münze, Silber, 0,87 g, 17 mm, 5 h

Veräußerer (an Museum):
Adolph Weyl

Literatur: V. Bornemann, DEVS PROVIDEBIT, Berliner Münzblätter 55, 1935, 328-329; B. Dorfmann, Das Münz- und Geldwesen des Herzogtums Lauenburg und Die Medaillen des Hauses Sachsen-Lauenburg (1969) 58 Anm. 15; B. Dorfmann, Lauenburgische Kippergroschen, Berliner Münzblätter 53, 1933, 73-79. Vgl. H. Ertel, Sammlung Wilhelm Kraaz. Münzen der deutschen Kipperzeit (1924) Nr. 523 (dort auf Vorderseite PROUIDEBI statt PROUIDEB, auf Rückseite mit FE statt FER); W. Kraaz, Sachsen-Lauenburg?, Numismatisch-sphragistischer Anzeiger 9, 1895, 69 (dort auf Vorderseite mit Rosette statt Zainhaken).

Kraaz (1895) vermutet erstmals eine lauenburgische Herkunft dieses Münztyps. Dorfmann (1933) schreibt, dass dieser Münztyp zwar Ähnlichkeiten mit Geprägen des Herzogs Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel aufweist, ordnet sie aber dennoch Sachsen-Lauenburg zu. Bornemann (1935) hingegen widerspricht Dorfmann, denn ihm zufolge spricht der Stil der Münze für eine Herkunft aus einer braunschweigischen Münzstätte. Aufgrund des Wappens vermutet er eine Auftragsprägung für einen sächsischen Fürsten, und sieht hier in Herzog Friedrich von Sachsen-Altenburg den wahrscheinlichsten Kandidaten. Dieser unterhielt ein eigenes Truppenkontingent, mit dem er hauptsächlich in Norddeutschland operierte; um dieses finanzieren zu können, hatte er bereits zuvor in Thüringen Doppelschillinge prägen lassen, obwohl diese in seiner Heimat gar nicht umlaufsfähig waren. Sie dienten also wahrscheinlich allein der Finanzierung der Soldaten. Bornemann hält eine Prägung des vorliegenden Münztyps für denselben Zweck wahrscheinlich. Ein weiteres Argument für eine Auftragsprägung des Herzogs Friedrichs in einer braunschweigischen Münzstätte sieht Bornemann in dem engen Verhältnis Friedrichs zu Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, dessen Parteigänger er war, und der ihn möglicherweise bei der Prägung unterstützte. In seinem 1969 erschienenen Buch zum Das Münz- und Geldwesen des Herzogtums Lauenburg und die Medaillen des Hauses Sachsen-Lauenburg schließt dann auch Dorfmann eine lauenburgische Herkunft aus.

Fotograf Vorderseite: Christian Stoess
Fotograf Rückseite: Christian Stoess

Münzpatenschaft: Robert Ronus

Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen
Accession 1896/324 Zugangsjahr 1896 Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 18283601

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