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Aus vergoldeter Bronze und in einer Fassung aus Granaten und Saphiren. Dm ohne Fassung 82 mm, mit Fassung 94, mitsamt der Öse 97 mm. - Auf den Tod des Kurfürsten (geb. 19. April 1658) am 8. Juni 1716. - Aufschrift der Rs.: NATVS / XIX APR A MDCLVIII / PATRE PHILIPPO WILHELMO / MATRE ELISAB AMAL MAGD HASS L A LXXVIII MARIAE ANNAE IOSEPHAE / FERD III ROM IMP FILIAE PRIMVM / A LXXXXI ANNAE MARIAE LVDOVICAE / COSMI III MAGN ETRVR DVCIS FILIAE / SECVNDO IVNCTVS / PIETATIS AC RELIGIONIS EXIMIVS CVLTOR / IVSTVS CLEMENS MVNIFICENTISSIMVS / DE OMNIBVS BONIS ARTIBVS OPTIME MERITVS / RECTA SAC ROM IMP ADMINISTRATIONE / VICARIA POTESTATE FELICITER EXPLETA / POST PRAECLARVM IN BELLO ET PACE / XXXVIII ANNORVM REGIMEN / VIII IVN A MDCCXVI / PIISSIME OCCVBVIT / CONIVX MOESTISSIMA SVPERSTES / IN AETERNVM AMORIS / MONVMENTVM (AE ligeiert, ebenso OE bei Moestissima).
Medaillen Barock
Die Barockmedaille diente der fürstlichen Repräsentation. In mythologischen Szenen, mit Personifikationen und Allegorien wurden dynastische Themen von der Geburt bis zum Tod über Thronbesteigung, Huldigung, Vermählung, Bauleistungen, Kriege und Friedensschlüsse zu einer „Histoire métallique“ geformt. Frankreich war tonangebend. Durch die Zentralgewalt gefördert, konzentrierte sich das Medaillenschaffen in Paris um den königlichen Hof. In den kaiserlichen Residenzen Wien und Prag gedieh es besonders unter Rudolf II. (1576-1612). Träger der deutschen Barockmedaille waren die Landesfürsten, die dem französischen Vorbild mit glanzvoller Hofhaltung nachzueifern suchten. Wirtschaftlich prosperierende Städte nutzten das Medium ebenfalls. Eine bereits in der Spätrenaissance einsetzende Sonderform bilden kostbar gefasste Medaillenkleinode, die weltliche und geistliche Herrscher als besonderen Gunst- und Gnadenbeweis vergaben.