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Edwin Redslob (1884-1973) war in den Jahren 1920 bis 1933 in der Funktion als Reichskunstwart für künstlerische Beratungstätigkeit in Gestaltungsfragen zuständig. Dazu zählten u. a. die Gebiete der Reichsdrucksachen und die Formgebung von Münzen und Medaillen. Vorher war Redslob aber auch Mitarbeiter am Germanischen Nationalsmuseum Nürnberg, am Städtischen Museum Aachen, Direktor des Erfurter Museums. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Mitbegründer der Freien Universität Berlin und des Berlin-Museums.
Medailleure L. Gies und H. Broër
Die deutsche Medaille des 20. Jh. ist von Höhen und Tiefen durch die Indienstnahme seitens der Politik und die Verflachung durch den Kommerz gekennzeichnet und gefährdet. Zwei ungleiche, durch ihr Schaffen verbundene Bildhauermedailleure haben zur künstlerischen Bewahrung wie zur Erneuerung der Medaille beigetragen. Ludwig Gies (1887-1966) wirkte zwischen den Kriegen in Berlin und nach 1945 in Köln schulbildend. Besonders seine frühen Arbeiten aus der Zeit des ersten Weltkriegs sind eindrucksvolle Zeugnisse für Humanität und Pazifismus, geformt in einem für ihn charakteristischen Flachreliefstil. Hilde Broër (1904-1987) war in den frühen 1930er Jahren Meisterschülerin von Ludwig Gies. Formal hat sie in ihrem späteren Werk durch stärkere Synthese von Grund und Relief mit abstrahierenden Tendenzen den konventionellen Medaillenstil zu überwinden gesucht.