eMuseum

1616 »Illustrissimi Principis Georgii Guilhelmi Marchionis Brandenburgensis Numismata Antiqua Anno 1616 Cliviae«.

In Kleve gefertigtes Verzeichnis (wohl ZI?) antiker Münzen des späteren Kurfürsten Georg Wilhelm (regierte 1619–1640).

12 goldene, mehr als 200 silberne und über 100 bronzene Münzen wohl aus örtlichen Funden [Friedländer – von Sallet 1877, 1].16

Dieses Inventar ist seit 1945 verschollen und könnte in Russland verblieben sein, als die Sammlung des Münzkabinetts (ohne die Bibliothek) aus der Sowjetunion 1958 zurückkehrte. Es sind weder Abschriften noch Fotografien bekannt.

 

 

 

1649 (Abb. 1) Serenissimi Principis Frederici Wilhelmi…NUMISMATA ANTIQUA, Graeca et Romana, Aurea, Argentea et Aerea, aliaq. veneranda ANTIQUITATIS monumenta, sequentibus indicibus comprehensa ANNO MDCXLVIIII.

Verzeichnis (ZI) von 4.968 Münzen (darunter 6 griechische Gold-, 105 Silber- und 13 Bronzemünzen) und anderen Kunstgegenständen, insbesondere Gemmen, im Besitz des Großen Kurfürsten unter Einschluss einer aus Kleve von Erasmus Seidel (1594–1655) im Jahre 1642 erworbenen Sammlung.

Zusammen 137 Münzen aus Gold, 3.056 aus Silber und 1.775 aus Bronze, dazu 48 Nachbildungen, Fälschungen, Erfindungen, insgesamt 5.008 Objekte. Möglicherweise von Erasmus Seidel selbst erstellt, später durch Hermann Ewich (1601–1673) durchgesehen, wie ein Eintrag vom 20. Februar 1668 zeigt, der die Entfernung von als Fälschungen erkannten Exemplaren dokumentiert (»seine Churfürstliche Durchlaucht«…»also nicht gestattet, daß zu den genuinen geleget und registrieret würden.«). Möglicherweise erst später nach Berlin gelangtes Verzeichnis der in der Klever Schwanenburg aufbewahrten Antiquitätensammlung des Großen Kurfürsten (ohne die römischen und byzantinischen Kaisermünzen).17

 

1649 Zeitgenössische Abschrift des obigen Inventares unter Einschluss der Münzen der römischen und byzantinischen Kaiser.18

 


Anm. 16: Laut eines handschriftlichen Vermerkes Friedländers im Jahr 1868 in einem Schrank bei den ›neueren Münzen‹ entdeckt, also vermutlich bei der Übernahme seines Direktorats in dem zuvor von Heinrich Bolzenthal (1797–1870) betreuten Bereich Neuzeit. Dass Friedländer in rund 28 Jahren Arbeit am Museum von diesem Inventar nichts erfuhr, beschreibt bezeichnend das Verhältnis der beiden.

Anm. 17: Signatur 13.80. Pinder 1851, III f.; Friedländer – von Sallet 1877, 2; Heres 1977, 95; Heres 1980, 101.