eMuseum
Warum und wozu Basiseinträge?
Die großen Museen sind für die Betreuung und Dokumentation von Sammlungenbeständen verantwortlich, die schnell mehrere hunderttausend Objekte umfassen können. Für eine vollständige, wissenschaftlichen Maßstäben entsprechende Dokumentation und Digitalisierung eines Objektes ist dabei durchschnittlich eine Stunde an zeitlichem Aufwand anzusetzen.
Die theoretisch mögliche Zahl an zu publizierenden Kompletteinträgen pro Jahr ergibt sich aus diesem Zeitansatz von einer Stunde je Eintrag (bei 8 Stunden pro Tag und 200 Jahresarbeitstagen je Person). Dies sind somit 1.600 Einträge je Person und bei zur Zeit vier Kuratoren des Münzkabinetts damit pro Jahr 6.400 Einträge, vorausgesetzt, die komplette Arbeitszeit würde hierfür eingesetzt werden können. Die Realität zeigt aber (siehe die realisierten Stückzahlen unten), dass weniger als die Hälfte der Arbeitszeit aufgrund anderer Pflichten für diese Dokumentationsarbeit verwendet werden kann. Für Basiseinträge wird vorerst von einem reduzierten Zeitaufwand von einer halben Stunde und damit einer theoretisch doppelt so hohen möglichen Stückzahl ausgegangen.
Die große Diskrepanz zwischen den angesichts der vorhandenen Personalressourcen auf diese Weise zu dokumentierenden (kompletten) Objekteinträgen und der viel höheren Gesamtzahl vorhandener Originalobjekte ist dabei offensichtlich: Pro Jahr können so z.B. zwischen 2.000 und 3.000 vollständige Objekteinträge (mit Abfrage von je über 70 relevanten Parametern und der dafür erforderlichen Recherchearbeit) erfasst und online gestellt werden. Bei dieser Rate würde dies für den Gesamtbestand des Münzkabinetts Berlin von 540.000 Originalen (ohne Kopien und Sonderbestände) folgende Zahlen ergeben: Bei 2.000 Einträgen/Jahr.: 270 Jahre, bei 3.000: 180 Jahre und bei 4.000: 135 Jahre.
Diesem an einer wissenschaftlichen Dokumentation orientierten Verfahren steht der Anspruch entgegen, die in der Sammlung vorhandenen Objekte möglichst schnell digital nachzuweisen und mittels eines in der Online-Datenbank referenzierten Permalinks (z.B. ikmk.smb.museum/object?id=18283068) eindeutig zitierbar zu machen. Auf diese Weise soll der Forschung und der Öffentlichkeit die Existenz des Objektes im Sammlungsbestand verläßlich und dauerhaft nachgewiesen und dieser durch CIDOC/ICOMON formulierten Selbstverpflichtung der Museen als Hüter dieser Objekte nachgekommen werden (vgl. hierzu https://ikmk.smb.museum/eMuseum.php?lang=de&preview=1&exhibition_id=88).
Eine Lösung dieses Dilemmas soll die neue Freigabekategorie des Basiseintrages (sogenannter gelber Eintrag) darstellen.
Dieser kombiniert die Angabe wesentlicher Objektkerndaten mit den Ausgabe- und Exportmöglichkeiten eines IKMK sowie einer Zitierfähigkeit mittels Permalink:
Basiseinträge sind im IKMK online sichtbar. Die Anzahl der dort ausgegebenen Datenfelder ist aber deutlich reduziert.
In der Tablettansicht, die nach erfolgter Suche im IKMK angezeigt wird, sind Basiseinträge an ihrem gelb gekennzeichneten Titel und Objekt-/ID-/nummer zu erkennen. Im individuellen Objekteintrag selbst erscheint oberhalb des Titeleintrags ein gelber Streifen, der mit folgender Information hinterlegt ist:
Textinformation (Deutsch): Dieser Datensatz dient als Bestandsnachweis für das hier beschriebene Objekt in der Sammlung (Basiseintrag).
Textinformation (Englisch): This is a basic entry which serves as a proof of inventory for this object in our collection.
Wird der Mauszeiger über diesen gelben Streifen geführt, öffnet sich dort ein weiteres Textfeld mit folgender ausführlicherer Information:
Deutsch: Lediglich Objektnummer, Bild und Kerndaten (Gewicht, Durchmesser, Stempelstellung) sind durch das Münzkabinett validiert. Im Gegensatz zum regulären Kompletteintrag sind die jeweils zugehörigen, für eine vollständige numismatische Dokumentation erforderlichen über 70 Parameter hier nicht angegeben.
Englisch: Object number, photograph(s), and core data (weight, diametre, and axis) have been validated. It currently lacks the full documentation of a regular data sheet with its more than 70 numismatically relevant parameters.
Dieses zusätzliche (zweite) Textfeld (mouse-over) erscheint bei Nutzung eines PC oder Laptops, nicht aber bei mobilen Endgeräten wie Mobiltelephonen und Tabletts.
Für Basiseinträge gilt dasselbe Freigabeverfahren mittels Redaktion/Admin wie für vollständige (grüne) Einträge.
Ziel und Zweck einer wissenschaftlichen Ansprache bleiben die vollumfänglichen Objekteinträge (grüne Einträge). Nur diese gewähren sowohl den vollen wissenschaftlichen Dokumentationsgehalt als auch die Nutzbarkeit sämtlicher im IKMK angebotenen Suchmöglichkeiten.