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Auch ein Steinmodell mit dem Porträt seiner ersten Frau Margaretha befindet sich im Münzkabinett Berlin. Die ausgeführte Medaille zeigt u.a. auf der Rückseite eine unbekleidete weibliche Figur, Venus, nackt und geflügelt - sie umarmt einen geflügelten Knaben, der auf einer Himmelskugel steht. Rechts von ihnen ein zweiter geflügelter Knabe der mit einem Zweig auf die Frauengestalt einschlägt. Habich vermutet in diesem Bild eine Allegorie auf die himmlische und die irdische Liebe. Diese Rückseite, wie auch das Vorhandensein eines Porträts seiner Frau aus dem gleichen Jahr, lassen die Annahme zu, dass diese Modelle anläßlich der Hochzeit der beiden Eheleute angefertigt wurden.
Medaillenmodelle des 16. Jh. aus Holz und Stein
Vor dem Guss bedarf es eines Modells für die Fertigung der Form. Es ist keinesfalls nur eine technische Zwischenstufe für den finalen Metallguss. Vielmehr handelt es sich bei den Modellen um die eigentlichen Originale, die der Intention und Hand des Künstlers am nächsten stehen. Jedes dem Bildhauer übliche Modellmaterial ist denkbar. Die ältesten erhaltenen Originale kommen aus dem ersten Drittel des 16. Jh. Sie sind aus Holz (Buchsbaum) oder Stein (feinkörniger Solnhofer Jurakalk) geschnitten und decken sich mit der Blütezeit der Gussmedaille in Deutschland. In Augsburg wurde Holz bevorzugt, in Nürnberg Stein. Das Münzkabinett besitzt 65 Holz- und Steinmodelle des frühen 16. Jh. Sie stammen aus Holz von den Hauptmeistern Hans Schwarz, Christoph Weiditz, Friedrich Hagenauer und Hans Kels, aus Stein überwiegend von dem Nürnberger „Conterfetter“ Matthes Gebel.