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Aus dem Fund von Leubingen in Thüringen vom Jahre 1879, gefunden südlich von Griefstedt in einem spätkaiserzeitlichen Körpergrab.
Geldentwertung im 3. Jahrhundert n. Chr.
Im Verlauf des dritten Jhs. n. Chr. wird die zunehmende finanzielle Krise des römischen Staates auch anhand des geprägten Geldes in dramatischer Weise sichtbar. Steigende Ausgaben insbesondere für das Militär standen einem schwindenden Edelmetallzufluß gegenüber. Neben der Einführung neuen Geldes (also einer Münzreform) konnte diesem Problem lediglich durch die Verschlechterung des Münzgeldes mittels einer Minderung von Gewicht und Feingehalt entgegengewirkt werden. Beginnend mit der Zeit der Severischen Dynastie (193–235 n. Chr.), vor allem aber nach ungefähr 253 n. Chr. nahm der Silbergehalt von Denaren und Doppeldenaren dramatisch ab, ein Tiefstand mit nur noch 2 % wurde zwischen dem Beginn der Alleinherrschaft des Gallienus 260 und der Regierung des Aurelianus (270–275 n. Chr.) erreicht. Auch der Aureus hatte mittlerweile zunehmend an Gewicht verloren und büßte seine feste Bindung an die Silberwährung ein (25 Denare entsprachen üblicherweise einem Aureus). Mit dieser Abwertung des Edelmetallgeldes ging auch der Niedergang der Münzen aus Bronze einher; ebenso wird das städtische Kleingeld im Osten des römischen Reiches in dieser Zeit eingestellt. Erste Reformen durch Aurelianus 274 n. Chr. stellten den Feingehalt des goldenen Aureus wieder her, das feste Umrechnungsverhältnis in Denaren wurde aber dauerhaft aufgegeben; Goldmünzen werden nunmehr zum Tageskurs gehandelt. Weitere Versuche, eine neue Silberwährung zu etablieren, erfolgen unter Diocletianus und späteren Kaisern. Das römische Währungssystem diente nun insbesondere zu Zwecken der Steuerzahlung und der Alimentierung der Staatsverwaltung und des Militärs; es stützte sich immer mehr auf eine Goldwährung, während Silber- und Scheidemünzen nur noch eine Nebenrolle spielen.
Die Krise des 3. Jahrhunderts n. Chr.
Mit dem Ende der Severischen Kaiserfamilie (193–235 n. Chr.) wurden zahlreiche Probleme des römischen Reiches offensichtlich. Barbarische Stämme bedrohten die Grenzgebiete, das dort stationierte Heer rief in schneller Folge einzelne Befehlshaber zu Kaisern aus. Die Zentrale in Rom verlor zunehmend und immer häufiger die Kontrolle über einzelne Provinzen: Die Epoche der sogenannten Soldatenkaiser hatte begonnen. Diese krisenhafte Situation wurde ab der Mitte des 3. Jhs. n. Chr. besonders augenscheinlich. Valerianus I. (reg. ab 254) geriet 260 n. Chr. als erster römischer Kaiser in Gefangenschaft, sein Sohn Gallienus hatte mit zahlreichen Usurpatoren und Abspaltungen zu kämpfen. In diese Zeit fällt aber nicht nur der Höhepunkt der Geldentwertung als ein Kennzeichen der andauernden wirtschaftlichen Krise, sondern auch erste Ansätze von Reformversuchen des Militärs, der Verwaltung und des Finanzwesens durch Gallienus und seine Nachfolger. Wirklicher Erfolg sollte aber erst den umfangreichen Maßnahmen des Diocletianus (reg. 284–305 n. Chr.) vergönnt sein.