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Einseitiger Bronzeguß. - Da Ferdinand (I.) (reg. 1556-1564 als Kaiser) hier schon den 1526 erworbenen Titel eines Königs von Böhmen und Ungarn trägt, aber noch nicht den 1532 verliehenen eines Römischen Königs, ist diese Medaille in die Jahre von 1526 bis 1531 zu datieren. Philipp der Schöne (geb. 1478), der Vater Ferdinand (I.), war bereits 1506 verstorben. Möglicherweise wurde die Medaille anläßlich seines 50. Geburtstages, der 1528 stattgefunden hätte, hergestellt. Der Schöpfer dieser Medaille ist unbekannt; es könnte sich um einen Künstler aus dem Umkreis von Hans Schwarz bzw. Hans Daucher handeln.
Medaillen der Renaissance
Die Kreation des Mediums Medaille ist eng mit dem diesseitsorientierten Wirken selbstbewusster Persönlichkeiten in der Renaissance verbunden. Sie entstand im 15. Jh. in Italien. Der als Frescomaler bekannte Antonio Pisano war ihr erster Meister. Er schuf seine zweiseitigen Medaillenreliefs seit den 1430er Jahren. Andere - zumeist Bildhauer oder Maler wie Pisano - folgten fast zeitgleich. Weiche Konturen und malerisch wirkende Übergänge zwischen Relief und Grund sind der vorzugsweise gegossenen Medaille eigen. Ein halbes Jahrhundert nach ihrer ersten Blüte in Oberitalien setzte sich diese Kunstform auch nördlich der Alpen durch. Sie ist das Werk von Holzschnitzern, Steinschneidern, Goldschmieden und Bildhauern, die sich besonders in Süddeutschland um Augsburg (Hans Schwarz) und Nürnberg (Matthes Gebel) auf die Medaille spezialisierten. Im Unterschied zu den italienischen Vorbildern fällt hier eine technisch subtile Detailtreue mit isoliert auf den Grund gesetzten Bildnissilhouetten auf.